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Die Beziehung zwischen Lernen und Reiz-Reaktions-Merkmal-Bindungen

Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung seit 2025
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 563829368
 
In den letzten Jahren ist ein großer und wachsender Teil der Literatur zu der Annahme gelangt, dass Wahrnehmung und Handlung durch kurzlebige Bindungen zwischen Stimulus- und Reaktionsmerkmalen unterstützt werden. Die komplexe Beziehung zwischen Bindungs- und Abrufprozessen bei der menschlichen Handlungssteuerung und Lern- und Gedächtnismechanismen ist jedoch nach wie vor ein Schwerpunkt der aktuellen kognitiven Forschung. Während die Konzepte der Bindung und des Abrufs, wie sie im Bereich der Handlungssteuerung vorgeschlagen werden, z.B. durch die Theory of Event Coding (TEC) und das Binding and Retrieval in Action Control Framework (BRAC), auf theoretischer Ebene den Prozessen des Lernens und des Gedächtnisses sehr ähnlich sind, widersprechen empirische Ergebnisse weitgehend einer engen Beziehung. Wir gehen davon aus, dass diese Kluft zwischen Theorie und Praxis auf weit verbreitete methodische Einschränkungen in den Paradigmen der Handlungssteuerung zurückzuführen ist. Aufbauend auf einem kürzlich vorgeschlagenen theoretischen Rahmenmodell schlagen wir vor, dass bisherige Misserfolge bei der Erkennung sinnvoller Beziehungen zwischen Bindung und Lernen durch den gemeinsamen Beitrag von vier Variablen erklärt werden können: (i) die Anzahl der Wiederholungen, (ii) die Zeit, die zwischen den Wiederholungen verstreicht, (iii) Zerfall von internen Repräsentationen, und (iv) Interferenz. In dem beantragten Projekt wenden wir diese Konzepte aus der Lern- und Gedächtnisliteratur auf die Handlungssteuerungsforschung an, um die Beziehung zwischen den grundlegenden Prozessen der Handlungssteuerung und dem Lernen und der Gedächtniskonsolidierung zu beleuchten. Die erste Projektphase fokussiert auf die Anzahl der Wiederholungen und die Zeit zwischen diesen Wiederholungen und die zweite Phase auf den Zerfall interner Repräsentationen sowie die Interferenz. Dazu werden Aufgaben zur Handlungssteuerung so modifiziert, dass diese Schlüsselvariablen einbezogen werden, und ihre Auswirkungen auf Bindung und Abruf systematisch analysiert werden. Das Projekt soll die Lücke zwischen theoretischen Annahmen und empirischer Evidenz schließen und so Einblicke in das komplizierte Zusammenspiel kognitiver Prozesse im Bereich Handlungssteuerung und Lernen/Gedächtnis bieten.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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