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Gehirnsignaturen des kommunikativen Handelns 2
Antragsteller
Dr. Rosario Tomasello
Fachliche Zuordnung
Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Förderung
Förderung seit 2025
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 563938632
Obwohl die Hauptfunktion der Sprache in der Kommunikation besteht, befassen sich die meisten psycho- und neurolinguistischen Modelle nicht mit der Frage, wie die Sprache zur Ausführung sprachlicher Handlungen in der Kommunikation verwendet werden kann. Die experimentelle neurokognitive Forschung bietet jedoch reichlich Gelegenheit, wichtige linguistisch-pragmatische Fragen zu klären. Neuere Arbeiten haben begonnen, sich mit Fragen und Kontroversen zwischen linguistisch-pragmatischen, psycho- und neurolinguistischen Theorien zu befassen, aber mehrere neue Ergebnisse sind Gegenstand von Kritik und bedürfen einer genaueren Untersuchung. Das vorliegende Projekt verfolgt das Ziel, (1) zu beurteilen, ob die pragmatische Informationsverarbeitung beim Sprachverstehen am Ende einer sequentiellen Kaskade der sprachlichen Informationsverarbeitung steht oder statt dessen früh und parallel zur grammatischen und semantischen Zugriff erfolgt, (2) die räumlich-zeitlichen Gehirnsignaturen kommunikativer Funktionen umfassender als bisher untersuchen, indem der Fokus auf Sprechakte aus Searles Kategorien, Assertiva, Direktiva, Expressiva und Kommissiva, erweitert wird; und (3) die neurokognitiven Ähnlichkeiten und Unterschiede innerhalb von Sprechhandlungen, die in dieselbe Searle’sche Kategorie fallen, bewerten, und damit eine Validierung dieser Kategorien ermöglichen. Durch die Verknüpfung linguistischer Theorien mit neurokognitiven Erkenntnissen zielt das Projekt darauf ab, bestehende Modelle nicht nur zu validieren, sondern auch zu verfeinern und zu erweitern, um ein umfassenderes Verständnis der neurobiologischen Grundlagen des pragmatischen Sprachverstehens zu fördern. Mit etablierten EEG- und Verhaltensmethoden sowie Ansätzen zur Analyse von Repräsentationsähnlichkeiten verfolgt dieses Projekt das Ziel, die linguistische Pragmatik im Allgemeinen und die Neuropragmatik im Besonderen maßgeblich weiterzuentwickeln.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
