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Diversität und Systematik der Flechtengattung Psora und verwandter Erdkrustenarten in Ostasien
Antragsteller
Dr. Christian Printzen
Fachliche Zuordnung
Evolution und Systematik der Pflanzen und Pilze
Förderung
Förderung seit 2025
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 564001787
Der vom Menschen verursachte Verlust der Biodiversität ist eine der größten Bedrohungen für Ökosysteme und das gesellschaftliche Wohlergehen. Fundierte Beurteilungen der Biodiversität sind dringend erforderlich, aber bestimmte Organismengruppen stellen eine besondere Herausforderung dar, da die Arten schwer zu bestimmen sind und es nur wenige Experten gibt. Flechten, Symbiosen aus Pilzen und Grünalgen oder Cyanobakterien, bedecken als biologische Bodenkrusten einen beträchtlichen Teil der Erdoberfläche, schützen die Böden vor Erosion und tragen wesentlich zum globalen Kohlenstoff- und Stickstoffkreislauf bei. Das Wissen über ihre Vielfalt außerhalb Europas und Nordamerikas ist immer noch sehr spärlich, was sowohl die ökologische Forschung als auch die Wirksamkeit von Naturschutzbemühungen behindert. Die Flechtenfamilie Psoraceae umfasst wichtige Komponenten biologischer Bodenkrusten in Trockengebieten weltweit, mit Diversitätszentren in den asiatischen Gebirgsregionen. Unsere vorläufigen Studien haben gezeigt, dass China eine besonders hohe Vielfalt an überwiegend noch unbeschriebenen Psoraceae aufweist. Um diese Vielfalt zu erfassen, schlagen wir eine integrative taxonomische Untersuchung der Gruppe auf der Grundlage morphologischer, chemischer und molekularer Daten vor. Um die vorläufig umschriebenen Taxa abzugrenzen und formell zu beschreiben, ist es notwending unser Sammelschema zu erweitern und weitere Genloci zu einer bestehenden, unveröffentlichten Phylogenie der Psoraceae hinzuzufügen. Dieses Projekt wird das Monitoring und den Schutz der biologischen Vielfalt in Ostasien unterstützen, die wissenschaftliche Forschung über biologische Bodenkrusten voranbringen und zum Verständnis von ökologischen Dynamiken beitragen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
