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Kritische Männlichkeitenforschung weiterdenken. Theorien, Methodologien und aktuelle Gegenstandsbereiche
Antragstellerin
Professor Dr. Mart Busche
Fachliche Zuordnung
Soziologische Theorie
Förderung
Förderung seit 2025
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 564131545
Das Forschungsnetzwerk „Kritische Männlichkeitenforschung weiterdenken“ zielt darauf ab, eine aktuelle Positionsbestimmung einer sich als kritisch verstehenden Männlichkeitenforschung innerhalb sozialwissenschaftlicher Debatten vorzunehmen. Vor dem Hintergrund beschleunigter gesellschaftlicher Wandlungsprozesse im fortschreitenden Kapitalismus, die sich massiv und sehr unterschiedlich auf die Geschlechterverhältnisse auswirken, geht es um eine Reflexion und Weiterentwicklung von neuen theoretischen und methodologischen Impulsen sowie die Exploration von Männlichkeiten in aktuell bedeutsamen gesellschaftlichen Bereichen. Die Gleichzeitigkeit von Wandel, Persistenz und Retraditionalisierung von Geschlechterverhältnissen fordert die Männlichkeitsforschung heraus, ihre Analysewerkzeuge kontinuierlich zu überdenken. Das Netzwerk strebt deshalb an, den erkenntnistheoretischen Ertrag internationaler Debatten für die sozial- und kulturwissenschaftliche Männlichkeitenforschung im deutschsprachigen Raum herauszuarbeiten, ihre Perspektive strukturell zu stärken und ihr Potential für das Verständnis gegenwärtiger gesellschaftlicher Herausforderungen aufzuzeigen. Beteiligt sind einundzwanzig Wissenschaftler*innen sozial- und kulturwissenschaftlicher Disziplinen wie Soziologie, Soziale Arbeit, Erziehungswissenschaften, Psychologie, Kulturanthropologie, Ethnologie, Politikwissenschaft, Medienwissenschaft und Geschichte, um gleichzeitig multidisziplinär, aber fokussiert aktuelle theoretische und method(olo)gische Fragen und gesellschaftliche Problemfelder diskutieren zu können. Hierzu kooperiert das Netzwerk mit vierzehn ausgewiesenen Expert*innen, überwiegend aus dem internationalen Wissenschaftsraum. Konkret werden über die Dauer von drei Jahren in sechs Treffen zentrale Themen wie Körper, Sexualität, Gewalt, Antifeminismus, Militär, Migration, Arbeit, Technik und Natur behandelt. Ziel ist es, theoretische und methodische Grundlagen weiterzuentwickeln und aktuelle Forschungsstände kritisch zu reflektieren. Die Ergebnisse des Netzwerks werden in einem Open-Access-Sammelband, Special Issues wissenschaftlicher Zeitschriften sowie weiteren Publikationen dokumentiert. Ergänzend werden Lehrmaterialien in Form von Podcasts erstellt und die Arbeit durch Fachveranstaltungen und Konferenzpanels öffentlich sichtbar gemacht.
DFG-Verfahren
Wissenschaftliche Netzwerke
Mitverantwortlich
Dr. Matthias Schneider
