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Mütterliches Risiko für die Entwicklung einer postpartalen Depression: Eine neurobiologische Längsschnittstudie von der Schwangerschaft bis zur verzögerten postpartalen Periode

Fachliche Zuordnung Biologische Psychiatrie
Förderung Förderung seit 2025
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 564164998
 
Postpartale Depressionen (PPD) stellen betroffene Familien vor eine große Herausforderung. Doch trotz ihrer tiefgreifenden Auswirkungen auf Mütter und Säuglinge bleiben die Ursachen von PPD unzureichend verstanden. Daher soll diese bi-zentrische Studie (Münster und Aachen) eine Kohorte von n=130 schwangeren Frauen mit erhöhtem Risiko für PPD mittels eingehender Tiefenphänotypisierung untersuchen und sie anschließend für 6 Monate längsschnittlich begleiten. Hierbei wird multimodales Neuroimaging (sowohl strukturell als auch funktionell), hormonelle Schwankungen, neuropsychologische Testperformanz und eingehende psychologische Charakterisierung der Risiko- und Schutzfaktoren kombiniert. Während des dritten Trimesters der Schwangerschaft erfolgt der Studieneinschluss. Die Teilnehmerinnen erhalten hier eine detaillierte Tiefenphänotypisierung (vorige [psychische] Erkrankungen, Risiko-/Schutzfaktoren, Schwangerschaftskomplikationen, neuropsychologische Testung, Biomaterialentnahme) unterzogen. Anschließend werden diese Frauen systematisch längsschnittlich begleitet: 10 Tage (T1), 6 Wochen (T2) und 6 Monate (T3) nach der Entbindung werden erneut auftretende Symptome und psychische Erkrankungen erfasst, Biomaterial gewonnen, und eine multimodele Bildgebungsbatterie durchgeführt. Die Ziele der Untersuchung sind: 1. Untersuchung der Dynamik struktureller (DTI) und funktioneller (rsfMRI) neurobiologischer Netzwerke während der postpartalen Phase und deren Zusammenhang mit der Entwicklung von PPD. Diese neurobiologischen Trajektorien werden mit hormonellen Schwankungen in Verbindung gebracht. 2. Durchführung einer Risikobewertung und Entwicklung prädiktiver Modelle für die PPD-Diagnose auf der Grundlage eingehender phänotypischer Daten, Biomaterialgewinnung und neurobiologischer Trajektorien. Unser Analyseplan nutzt Linear Mixed Effect Models, um individuelle neurobiologische Trajektorien zu modulieren. Die strukturelle Neurobildgebung (WP1) wird Veränderungen in der Mikrostruktur der weißen Substanz und der Netzwerkeffizienz untersuchen und Einblicke in die Muster der Gehirnkonnektivität liefern. Die funktionelle Neurobildgebung (WP2) wird dies durch die Untersuchung der Ruhezustandskonnektivität ergänzen und Hirnfunktion während der postpartalen Phase untersuchen. Schließlich werden maschinelle Lernmethoden (WP3) eingesetzt, um prädiktive Modelle für die PPD-Diagnose zu entwickeln, indem biologische Marker, psychopathologische Daten und hormonelle Schwankungen integriert werden. Durch die umfassende Analyse unterschiedlichster Aspekte der postpartalen Anpassung zielt unsere Studie darauf ab, ein nuanciertes Verständnis von PPD zu vermitteln. Letztendlich streben wir danach, unser Verständnis der Mechanismen von PPD zu verbessern und für Früherkennungs- und Interventionsstrategien für gefährdete Personen zu sensibilisieren.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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