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Retrospektives Monitoring biologischer Invasionen mit Umwelt-DNA: Auf den Spuren von Dreikantmuscheln und deren Auswirkungen (DreissenaTrace)
Antragstellerin
Professorin Dr. Laura Epp
Fachliche Zuordnung
Ökologie und Biodiversität der Tiere und Ökosysteme, Organismische Interaktionen
Förderung
Förderung seit 2025
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 564215715
Biologische Invasionen gehören zu den charakteristischsten Prozessen des gegenwärtigen anthropogenen Wandels und verursachen gravierende Veränderungen in Lebensgemeinschaften und im Funktionieren von Ökosystemen. Ihre zunehmende Häufigkeit führt oft zu mehreren (aufeinander folgenden oder gleichzeitigen) Invasionen, bei denen die einzelnen Arten spezifische Auswirkungen haben und Dynamiken zeigen, die die Interaktionen zwischen ihnen beeinflussen. Darüber hinaus betreffen die Invasionen Ökosysteme, die bereits in unterschiedlichem Maße Belastungen ausgesetzt sind, wie etwa der Eutrophierung von Gewässern. Die Untersuchung der Dynamik von Invasionen vor dem Hintergrund dieser Faktoren ist von entscheidender Bedeutung, um die laufenden Prozesse besser zu verstehen, zu steuern und einzudämmen. Ein paradigmatisches Beispiel für solche sukzessiven und interagierenden Invasionen in Seen mit unterschiedlichem Eutrophierungsgrad sind die Invasionen der Muscheln Dreissena polymorpha (Zebramuschel) und Dreissena rostriformis bugensis (Quagga-Muschel) im Alpenraum. Dieses Projekt wird Umwelt-DNA aus Sedimentkernen nutzen, um die Invasionsdynamiken der beiden Arten zu untersuchen und folgende Aspekte zu vergleichen 1) den Zeitpunkt und die Art der Erstbesiedlung, um die Rolle des jeweiligen Ausbreitungsdrucks und der genetischen Vielfalt zu bestimmen, 2) die lokalen Populationsdynamiken und die mögliche sekundäre regionale Ausbreitung, und 3) die Ökosystemauswirkungen auf unterschiedlich eutrophierte Seen. Diese Untersuchungen werden sowohl allgemeine Hypothesen über sukzessive Invasionen und Mehrfachstressoren untersuchen als auch praktische Erkenntnisse liefern, die für Erhalt und Schutz der Gewässer relevant sind.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
