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Arteriolosklerose im Kontext der zerebralen Amyloidangiopathie - die Rolle der weißen Substanz im Rahmen einer kortikalen Pathologie

Antragstellerin Dr. Johanna Rotta
Fachliche Zuordnung Klinische Neurologie; Neurochirurgie und Neuroradiologie
Molekulare und zelluläre Neurologie und Neuropathologie
Förderung Förderung seit 2025
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 564272236
 
Das Projekt hat zum Ziel, die Rolle der Arteriolosklerose im Kontext der zerebralen Amyloidangiopathie zu untersuchen. Die zerebrale Amyloidangiopathie (CAA) ist eine der häufigsten Formen der zerebralen Mikroangiopathien. Im Rahmen der CAA kommt es zu Amyloid-beta-Ablagerungen in den kortikalen und leptopmeningeal Gefäßen des Gehirns. Die CAA ist eine der Hauptursachen für intrazerebrale Blutungen, einem Krankheitsbild mit hoher Morbidität und Behinderung bei Überlebenden. Derzeit gibt es keine wirksame Behandlungsmöglichkeit für die CAA. Arteriolosklerose ist eine weitere Pathologie der kleinen Gefäße des Gehirns, die intrazerebrale Blutungen verursachen kann. Sie manifestiert sich als Verdickung der Wand der kleinsten arteriellen Gefäße im Gehirn, der Arteriolen. Dies führt zu einer Verringerung des Gefäßlumens. Arteriolosklerose ist eine häufige Erkrankung des alternden Gehirns und mit arterieller Hypertonie assoziiert. Die beiden Pathologien, CAA und Arteriolosklerose, wurden bisher verschiedenen Teilen des menschlichen Gehirns zugeordnet: Während die CAA in kortikalen Hirnregionen auffindbar ist, wurde Arteriolosklerose in der Region unterhalb des Kortex, in der weißen Substanz, beschrieben. Interessanterweise führt CAA jedoch auch zu Läsionen der weißen Substanz, einer Region, die weit entfernt von den kortikalen Amyloid-beta-Ablagerungen liegt. Die Läsionen der weißen Substanz treten im Rahmen der CAA bereits 10 bis 15 Jahre vor den intrazerebralen Blutungen auf und sind mit kognitiven Einschränkungen assoziiert. Arteriolosklerose und CAA können gleichzeitig im selben Gehirn nachgewiesen werden. Nichtsdestotrotz wurde die Rolle der Arteriolosklerose bezüglich des Entstehens von Läsionen in der weißen Substanz im Rahmen der CAA bisher nicht untersucht. Das Projekt zielt darauf ab, diese Wissenslücke zu schließen, indem Arteriolosklerose und die Beziehung zu Amyloid-Beta-Ablagerungen/CAA und zu Läsionen der weißen Substanz charakterisiert werden. Hierdurch können frühe Biomarker des CAA-Krankheitsverlaufes und potenzielle therapeutische Angriffspunkte zur Verhinderung von kognitiven Einschränkungen und intrazerebralen Blutungen identifiziert werden. Um dieses Ziel zu erreichen, werden wir, 1) in vivo Magnetresonanztomographie (MRT)-Scans nutzen, um die Prävalenz und den Schweregrad der Arteriolosklerose und ihren Effekt auf Läsionen der weißen Substanz bei Patienten mit und ohne CAA zu erfassen. 2) den Schweregrad der Arteriolosklerose und ihre Beziehung zu Läsionen der weißen Substanz histopathologisch an einer Autopsiekohorte von CAA-Patienten und Kontrollen untersuchen.3) das Vorhandensein von CAA und Arteriolosklerose in verschiedenen Abschnitten desselben Gefäßes mittels dreidimensionaler Histologie demonstrieren. Unsere Hypothese besagt, dass Arteriolosklerose in der subkortikalen weißen Substanz von CAA-Patienten häufig ist und Läsionen der weißen Substanz hervorruft.
DFG-Verfahren WBP Stipendium
Internationaler Bezug USA
 
 

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