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Anti-science Communication: Elite Cues und Effekte – Eine Analyse der Social-Media-Kommunikation von deutschen Parteien und Politikern

Antragstellerin Dr. Jennifer Bast
Fachliche Zuordnung Politikwissenschaft
Publizistik und Kommunikationswissenschaft
Förderung Förderung seit 2025
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 564274745
 
Anti-Science Communication (ASC) politischer Akteure – also Rhetorik, die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler oder wissenschaftliches Fachwissen kritisiert oder sogar untergräbt – wird kritisch betrachtet, da negative Auswirkungen auf das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Wissenschaft sowie die Unterstützung für wichtige globale Herausforderungen, die auf wissenschaftlichem Konsens beruhen, befürchtet werden. Trotz dieser Bedenken gibt es bisher wenig systematische Forschung zur Verwendung von ASC durch politische Akteure oder zu deren Effekten. Zudem schränkt eine theoretische und empirische Fokussierung auf populistische Akteure das Verständnis von ASC im politischen Kontext ein und birgt das Risiko, strategische Anwendungen dieser Kommunikationsform zu übersehen. Vor diesem Hintergrund untersucht das Projekt die strategische Nutzung von ASC durch deutsche Parteien und Politiker sowie die Auswirkungen von ASC durch politische Eliten auf Bürgerinnen und Bürger. Im Fokus stehen hierbei mögliche Überzeugungseffekte sowie breitere Auswirkungen auf Einstellungen der Bevölkerung zu Wissenschaft. Zu diesem Zweck wird zunächst die Verwendung verschiedener Formen von ASC in der Social-Media-Kommunikation von Politikern und Parteien und deren Determinanten untersucht. Im Gegensatz zu bisherigen Arbeiten wird dabei ein bewusst breiter analytischer Ansatz gewählt, der Akteure über das gesamte politische Spektrum hinweg einbezieht. Dies ermöglicht ein besseres Verständnis einer möglichen strategischen Nutzung von ASC sowie die Identifizierung von akteurs- und kontextbezogenen Determinanten. So soll unter anderem geklärt werden, ob es sich bei ASC um ein vornehmliches populistisches Phänomen handelt, oder aber um ein Stilmittel, das von unterschiedlichen politischen Akteuren eingesetzt wird. Darüber hinaus will das Projekt einen Beitrag zu der Diskussion darüber beitragen, welche Formen von ASC in der politischen Kommunikation besonders relevant sind. Das Projekt untersucht außerdem die Auswirkungen von ASC durch politische Eliten auf die Einstellungen und Verhaltensabsichten der Bürgerinnen und Bürger in einer Reihe von Online-Umfrage-Experimenten. Erstens wird analysiert, ob die Wirkung von ASC von der spezifischen Form der Botschaft, dem thematischen Kontext, dem Sender sowie den vorherigen Einstellungen der Befragten beeinflusst wird. Zweitens erforscht das Projekt, wie sich die Effekte von ASC durch politische Akteure im Zeitverlauf entwickeln und inwieweit wiederholte Exposition gegenüber ASC kumulative Effekte hervorruft. Diese Fragestellungen werden in einem längsschnittlichen experimentellen Design untersucht. Das Projekt leistet somit einen theoretischen und empirischen Beitrag zu einem verbesserten Verständnis der (strategischen) Nutzung von (1) verschiedenen Formen von ASC durch politische Akteure sowie (2) Determinanten und der Effekte dieser Kommunikationsform auf Bürger.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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