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Problemfokussierter, lösungsorientierter und transformativ- lösungsorientierter Geographieunterricht im Kontext von BNE: Vergleich dreier Unterrichtsansätze
Antragstellerinnen / Antragsteller
Professor Dr. Janis Fögele; Dr. Nina Roczen
Fachliche Zuordnung
Allgemeines und fachbezogenes Lehren und Lernen
Förderung
Förderung seit 2025
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 565032774
Die Forschung zur Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) beschäftigt sich schon länger damit, welche Kompetenzen durch BNE gefördert werden sollten und können. Während einschlägige Kompetenzmodelle eine große Breite von kognitiven und motivational-affektiven Aspekten umfassen, werden bisher vornehmlich kognitive Teilkompetenzen empirisch erfasst und erforscht. Auch in der schulischen Praxis liegt der Fokus oft primär auf kognitiven Kompetenzen. Durch die Vernachlässigung nicht-kognitiver Aspekte besteht die Gefahr, dass negative Emotionen wie Hoffnungslosigkeit oder Angst, die bei Schüler*innen durch die Beschäftigung mit globalen Problemen verursacht werden, übersehen werden. Zudem kann es zu einem „Knowledge-Behavior Gap“ führen, bei dem das im Unterricht erworbene Wissen nicht handlungsleitend wird. An dieser Kritik setzt das hier beantragte Projekt GeoLoT-BNE an und widmet sich der (Weiter-) Entwicklung und Untersuchung eines BNE-Unterrichtsansatzes, der neben kognitiven Kompetenzen insbesondere affektiv-motivationale und handlungsbezogene Aspekte berücksichtigt. Das übergeordnete Ziel des Projekts ist es, das Erleben verschiedener Unterrichtsansätze sowie deren Wirkung auf die Erreichung verschiedener BNE-Zieldimensionen zu untersuchen. Konkret sollen drei unterschiedliche Ansätze des BNE-Unterrichts kontrastiert werden: (a) der aktuell im Geographieunterricht hauptsächlich umgesetzte problemfokussierte Ansatz, (b) der innovative, jedoch bisher empirisch nicht untersuchte lösungsorientierte und (c) ein neu zu entwickelnder, um Elemente des transformativen Lernens ergänzter, transformativ-lösungsorientierter Ansatz. Das Projekt hat eine multimethodale Ausrichtung, bei der quantitative und qualitative Methoden und Ergebnisse integriert werden. Quantitativ erfolgt eine experimentelle Evaluation der Ansätze sowie eine Analyse des affektiv-motivationalen Erlebens im Verlauf der Unterrichtseinheiten. Zusätzlich werden auf Basis von Gruppendiskussionen implizite Orientierungen der Schüler*innen dokumentarisch untersucht. Das Projekt soll einerseits zur besseren wissenschaftlichen Fundierung bestehender Praktiken im BNE-bezogenen Geographieunterricht beitragen und andererseits die Gestaltung eines ganzheitlicheren transformativen BNE-Unterrichts in der Praxis unterstützen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Mitverantwortlich
Professor Dr. Johannes Hartig
