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Synthesebereich 1: Räumliche Gemeinschaftsökologie: Suche nach ökologischen Übergangen entlang von graduellen Landschaftsgradienten

Fachliche Zuordnung Ökologie und Biodiversität der Tiere und Ökosysteme, Organismische Interaktionen
Ökologie und Biodiversität der Pflanzen und Ökosysteme
Förderung Förderung seit 2025
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 379417748
 
Das Konzept des „Ökotons“, einer deutlich erkennbaren, oft schmalen ökologischen Zone zwischen zwei homogenen Gemeinschaftstypen, wird in Forschung und Management weithin angewandt. Dieses Konzept wurde jedoch in der Vergangenheit auch in Frage gestellt, beispielsweise in Ästuaren, wo sich Meeres- und Süßwassergemeinschaften überlappen und einen Gradienten mit zwei Ökoklinen bilden, und keine eindeutige Ästuargemeinschaft definiert werden kann. Dieser Synthesebereich 1 (SYN1) wird einen neuen Blick auf funktionale und strukturelle ökologische Übergänge am Land-Meer Übergang werfen. SYN1 wird in dieser dritten Phase von DynaCom eine breite Palette von 9 -jährigen multitaxa und multitrophischen Zeitreihendaten über den gesamten Höhengradienten von (fast) vollständig terrestrischen Bedingungen in der oberen Salzwiese bis zu den (fast) immer überschwemmten Prielen integrieren. Der Datensatz ist einzigartig, da er ein intensives abiotisches Monitoring mit hoher Frequenz in einem ökologisch sehr stochastischen System umfasst und manipulative Feldexperimente mit Beobachtungen im natürlichen System kombiniert wurden. SYN1 wird zwei übergeordnete Zielen verfolgen: (O1) die ökologischen Übergange anhand aller verfügbaren Felddaten besser zu definieren und (O2) die Reaktionsvielfalt auf die zeitliche Variabilität (Frequenz vs. Magnitude) der abiotischen Bedingungen entlang des Gradienten zu bestimmen. Um im Rahmen von O1 eine solide Grundlage für die Analyse zu schaffen, werden wir eine Literaturrecherche zur Definition und statistischen Analyse von Ökotonen durchführen. Die geeignetsten multivariaten Methoden werden dann auf den gesamten Dynacom Felddatensatz angewandt. Wir werden außerdem feststellen, ob Meta-Gemeinschaftsprozesse wie Prioritätseffekte und Ausbreitungsbeschränkungen sowie Assembly und Disassembly die identifizierten funktionalen und strukturellen Übergänge entlang des Höhengradienten beeinflussen. O2 wird sich darauf konzentrieren, wie sich die zeitliche Variabilität der abiotischen Bedingungen auf die Artenverteilung auswirkt. Hier werden wir untersuchen, ob Frequenz oder Magnitude bessere Prädiktoren der Variabilität in den Gemeinschaften sind, indem wir Korrelationen mit Artenvorkommen und -reichtum über die 9 Jahre hinweg untersuchen. Insgesamt wollen wir ökologische Konzepte zu marinen-terrestrischen Übergangszonen durch quantitative Analysen gemeinsam gesammelter multitaxa- und multitrophischer mehrjähriger Felddaten besser untermauern. Durch eine bessere Definition des funktionalen Übergangs zwischen den marinen und terrestrischen Gemeinschaften und ein besseres Verständnis der abiotischen Treiber und ihrer Stochastizität wollen wir das zukünftige Management und die Forschung von Küstenübergangszonen, die zunehmenden stochastischen Einflüssen und einem langfristig beschleunigten Anstieg des Meeresspiegels ausgesetzt sind, unterstützen.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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