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Synthesebereich 2: Multitrophische Interaktionen von der lokalen bis zur regionalen Ebene

Fachliche Zuordnung Ökologie und Biodiversität der Tiere und Ökosysteme, Organismische Interaktionen
Förderung Förderung seit 2025
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 379417748
 
Salzwiesen-Ökosysteme sind durch ausgeprägte abiotische Gradienten (wie Salzgehalt und Überflutungshäufigkeit) geprägt. In zahlreichen bisher veröffentlichten Studien wurden Lebensgemeinschaften von Wirbellosen in Salzwiesen eingehend charakterisiert. Diese Studien beschränkten sich jedoch häufig entweder auf das ober- oder unterirdische Teilsystem, oder konzentrierten sich nur auf den terrestrischen Teil des Land-Meer-Gradienten. Darüber hinaus ist das Wissen über Nahrungsbeziehungen zwischen Taxa nach wie vor begrenzt. Im Syntheseteilprojekt SYN2 werden die in den beiden vorherigen Phasen der DynaCom-Forschungsgruppe (hauptsächlich aus den früheren Teilprojekten 1-5 und 10) generierten Daten kombiniert, um die Stabilität und den Wiederaufbau von Nahrungsketten in Salzwiesen-Ökosystemen nach periodischen (Gezeiten, Jahreszeiten) und stochastischen (Dürren, Stürme) Ereignissen (Hypothese 1) und die Reaktion multitrophischer Netzwerkattribute (Größe, Struktur) auf abiotische Gradienten und stochastische Störungen zu testen (Hypothese 2). Zusätzlich werden die im Rahmen der DynaCom-Forschungsgruppe gesammelten Daten mit Daten aus anderen, angrenzenden und ähnlichen Salzwiesen-Ökosystemen (insbesondere in den Niederlanden) kombiniert, um verallgemeinerbare Muster in der Struktur multitrophischer Interaktionsnetzwerke über Raum und Zeit hinweg zu untersuchen (Hypothese 3). Das Teilprojekt ist in drei Arbeitspakete (AP) unterteilt: In AP1 wird eine objektrelationale Datenbank multitrophischer Interaktionen in Salzwiesen- und Gezeitenökosystemen erstellt, die eine beispiellose Bandbreite an Datenquellen integriert, von eDNA-Metabarcoding von Darminhalten bis hin zu Amino- und Fettsäureprofilen, Pflanzen-DNA-Barcodes, Pilz- und Bakterien-DNA-Daten aus DynaCom, Literaturquellen und Online-Datenbanken. In AP2 werden moderne statistische Analysen zu multitrophischen Interaktionen durchgeführt, wobei eine Kombination aus verallgemeinerten linearen Modellen mit gemischten Effekten, graphentheoretischen Ansätzen und Strukturgleichungsmodellen verwendet wird. In AP3 werden zusätzliche Daten aus anderen veröffentlichten Quellen und von kooperierenden Wissenschaftlern gemeinsam mit den DynaCom-Daten analysiert, um die Verallgemeinerbarkeit multitrophischer Interaktionsstrukturen zu testen. Das Teilprojekt SYN2 wird eng in die anderen Syntheseprojekte von DynaCom integriert, wobei Daten zur Zusammensetzung und zu den Merkmalen von Pflanzengemeinschaften (SYN1), molekulare Daten (SYN3), Modellierungsergebnisse über Systemgrenzen hinweg (SYN4) und für die Hochskalierung nützliche Ausbreitungsdaten (SYN5) integriert werden. Das Teilprojekt wird somit wesentlich zur Erreichung der im Rahmenantrag von DynaCom beschriebenen Gesamtziele beitragen und zu einem besseren Verständnis der Reaktionen multitrophischer Interaktionen auf abiotische Störungen und Periodizität in Salzwiesen-Ökosystemen an den Grenzen zwischen Meer und Land beitragen.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
Mitverantwortlich Professor Dr. Dirk Albach
 
 

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