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Identifikation von Mechanismen des zentralen noradrenergen Systems im MRT zur Unterscheidung von Depression und Demenz in höherem Alter

Antragsteller Dr. Thomas Liebe
Fachliche Zuordnung Klinische Psychiatrie, Psychotherapie und Kinder- und Jugendpsychiatrie
Förderung Förderung seit 2025
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 565180459
 
Depression und Demenz in älteren Patienten sind klinisch nur schwer zu unterscheiden, da die Symptome große Überlappungen zeigen. Eine Störung des Neurotransmitters Noradrenalin im Gehirn könnte die tragende Rolle bei der Genese und Ausprägung beider Erkrankungen spielen und die ähnlichen Symptome der Patienten erklären. Mit einer von uns entwickelten, sehr genauen Methode können wir durch Hirnbildgebung im Magnetresonanztomographen (MRT) die Nervenverbindungen und die Funktionsweise des Locus coeruleus betrachten, eines Hirnstammkerns, der fast die gesamte Ausschüttung des verantwortlichen Neurotransmitters Noradrenalin kontrolliert. Unsere Vorstudien deuten darauf hin, dass diese Störung des Noradrenalin-Systems, welches bei beiden Erkrankungen vorliegt, sich bereits zwischen Vorstufen von Demenz und der Depression im Detail unterscheiden. Deshalb ist unser Ziel, durch unsere MRT Untersuchung die Symptome der Patienten erklären und die beiden Gruppen voneinander trennen zu können, was für die zügige, passende Therapie der Patienten entscheidend ist. Dazu werden wir eine Gruppe von gesunden älteren Probanden mit einer Gruppe von älteren Patienten mit Depression, und einer Gruppe von älteren Patienten mit stark erhöhtem Risiko oder einem frühen Stadium der Alzheimer-Demenz basierend auf klinischen Symptomen und Amyloid-Biomarkern, im MRT vergleichen. Zuerst werden wir die Unterschiede in der Struktur und Funktionsweise des Noradrenalin-Systems im Ruhezustand zwischen den Gruppen im MRT darstellen. Dann werden wir die Funktionsweise des Noradrenalin-Systems in den Probanden und Patienten analysieren, während sie Aufgaben im MRT lösen, um zu verstehen, wie genau die in Ruhe gemessenen Veränderungen auch das Verhalten bei Demenz und Depression beeinflussen können - und dabei die subtilen Unterschiede zwischen den Erkrankungen herausarbeiten. Das Projekt wird dazu beitragen, die Diagnose beider Erkrankungen zu verbessern und das Verständnis für die Ursache von Depression und Demenz zu erweitern.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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