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Suchfriktionen und Marktmacht

Antragsteller Atabek Atayev, Ph.D.
Fachliche Zuordnung Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Wirtschaftstheorie
Förderung Förderung seit 2025
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 565221894
 
Es ist inzwischen allgemein anerkannt, dass die Suchkosten eine entscheidende Determinante für die Marktmacht der Unternehmen sind. Suchkosten können den Zeit- und Arbeitsaufwand für die Suche nach Angeboten darstellen. Diese Kosten halten einige Verbraucher davon ab, die Preise sorgfältig zu vergleichen und bei dem günstigsten Unternehmen zu kaufen, wodurch der Wettbewerbsdruck zwischen den Unternehmen gemindert wird. Das Thema der Suchbeschränkungen ist nach dem Aufkommen von Online-Märkten und Preisvergleichs-Websites besonders relevant geworden, da die Suchkosten - entgegen den Erwartungen - ein wichtiges Merkmal dieser Märkte geblieben sind (siehe z. B. Ellison und Ellison, 2005). Betrachten wir zum Beispiel den Einzelhandelsmarkt für Erdgas in Deutschland. Da die Güter relativ homogen sind, sind die Preise die wichtigsten Faktoren, die die Kaufentscheidungen der Verbraucher beeinflussen. Die Verbraucher haben Zugang zu Preisvergleichs-Websites, die es ihnen ermöglichen, mit wenigen Mausklicks zu einem billigen Anbieter zu wechseln. Allerdings suchen nur wenige Verbraucher auf Preisvergleichs-Websites, was 8,9 % der Wechselraten im Jahr 2023 nahelegen (Bundesnetzagentur, 2023). Dies ist der Fall, obwohl billigere Optionen verfügbar waren, was bedeutet, dass die Unternehmen auf diesem Markt Macht haben. Obwohl die Häufigkeit solcher Beobachtungen in letzter Zeit zu einem Boom der Literatur über die Verbrauchersuche geführt hat, bleiben wichtige Fragen offen. In diesem Vorschlag stelle ich drei Forschungsprojekte vor, die wichtige Fragen zu Märkten mit Suchfriktionen untersuchen sollen. Projekt A wird die Rolle der Informationsasymmetrie zwischen Unternehmen und Verbrauchern über wichtige Marktfaktoren untersuchen: die Grenzkosten der Unternehmen, die Anzahl der Unternehmen und die Verteilung der Suchkosten. In Projekt B wird untersucht, wie die Suchkosten die Marktmacht der Unternehmen beeinflussen, wenn die Verbraucher die „allgemeine Suche“ nach Preisen anwenden, ein Suchprotokoll, das Merkmale von sequentiellen und simultanen Suchprotokollen kombiniert. In Projekt C werden die Auswirkungen der jüngsten Subventionen auf die Marktmacht der Unternehmen auf den deutschen Energieeinzelhandelsmärkten untersucht, die durch Such- und Wechselkosten gekennzeichnet sind. Die ersten beiden Projekte sind theoretisch, und die in ihnen entwickelten Modelle werden für das dritte empirische Projekt verwendet. Jedes Projekt wird zu einer qualitativ hochwertigen Forschungsarbeit führen, die ich in führenden, von Experten begutachteten Wirtschaftszeitschriften veröffentlichen möchte.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Österreich, USA
 
 

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