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Vergangenheit und Gegenwart in skarabäenförmigen Siegelamuletten aus dem alten Ägypten und dem Sudan in der Dritten Zwischenzeit und darüber hinaus

Fachliche Zuordnung Ägyptische und Vorderasiatische Altertumswissenschaften
Förderung Förderung seit 2025
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 565226348
 
In der ersten Hälfte des 1. Jahrtausends v. Chr. haben ägyptische und ägyptisierende Skarabäen die entlegensten Regionen des Mittelmeerraums erreicht. Ihre Herkunft und Chronologie sind vom Interesse für diverse archäologische Disziplinen. Jedoch bleiben Skarabäen aus Ausgrabungen in Ägypten und Sudan selbst großenteils unvollständig dokumentiert und untererforscht. Das vorgeschlagene Projekt analysiert die Typologie der in Ägypten und Sudan ausgegrabenen Skarabäen aus der späten Ramessidenzeit, Dritten Zwischenzeit und Saitenzeit, basierend auf Publikationen, Archivmaterialen und einer Neuuntersuchung einer repräsentativen Stichprobe in Museen, um zu erforschen, wie ägyptische und sudanesische Skarabäenproduzente historische Skarabäen nachahmten und neue historisierende Skarabäentypen erfanden, indem sie nicht nur archaisierende Inschriften und Motive anbrachten, sondern auch absichtlich plastische Merkmale früherer Skarabäen nachbildeten. Im Gegensatz zu früheren Studien zu diesen Material, die sich hauptsächlich auf Motive und Inschriften auf Unterseiten konzentrierten, betrachtet das Projekt Skarabäen ganzseitlich und berücksichtigt ihre plastischen Merkmale und kleinen Details. Das Projekt analysiert die regionale und chronologische Verteilung der Merkmale und unterscheidet dabei zwischen nachgeahmten historischen Merkmalen und neuen Zügen. Alte archäologische Publikationen mit Abbildungen der Skarabäenunterseiten sind nicht mehr den Fragestellungen der heutigen Skarabäenforschung adäquat. Skarabäen der Dritten Zwischenzeit enthalten wesentlich mehr Informationen, als den Tafeln in den immer noch als die Hauptquelle für dieses Material zitierten Grabungsberichten von Petrie, Griffith oder Brunton zu entnehmen sei. Alle vom Projekt gesammelten Materialien werden in eine digitale Plattform für Skarabäen aus Ausgrabungen in Ägypten und Sudan einfließen: Fotografien (auch die in Museen neu aufgenommenen), detaillierte Beschreibungen, Bibliografie und Angaben zu Fundkontexten. Kontrollierte Vokabulare für die Beschreibung von Skarabäenmerkmalen und -motive werden entwickelt, um die Dokumentation von Skarabäen verständlicher, konsistenter und universeller zu gestalten. Die neue Open-Access-Plattform wird als Grundlage für zukünftige Studien zu ägyptischen Skarabäen dienen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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