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Netzwerk archäologischer Bildforschung: Begrenzungen und Entgrenzungen von Bildern

Fachliche Zuordnung Klassische, Provinzialrömische, Christliche und Islamische Archäologie
Ägyptische und Vorderasiatische Altertumswissenschaften
Kunstgeschichte
Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung Förderung seit 2025
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 565229008
 
Das beantragte Netzwerk will aus interdisziplinärer Perspektive eine neue Archäologie der Bilder etablieren. Das Netzwerk verfolgt dazu drei eng aufeinander bezogene Ziele: (1) geht es um die Stärkung der archäologischen Bildforschung, indem eine dezidiert bildwissenschaftliche Perspektive auf frühe Bildphänomene eingenommen wird. Diese Perspektive soll (2) aus einer interdisziplinären Perspektive heraus entwickelt werden, die es ermöglicht, aus dem kulturellen Vergleich der Bilder Spezifika der einzelnen Bildkulturen, aber auch generelle Bildcharakteristika zu bestimmen. Konkret wird dies im Rahmen des Netzwerkes verwirklicht durch (3) einen systematischen Zugriff auf Bildlichkeit: nämlich eine Analyse von 'Bildgrenzen'. Das Netzwerk entfaltet diese Grenzperspektive auf Bilder im Rahmen einer Sequenz von drei Workshops und Konferenzen, die sich mit der Konfiguration, Transgression und Entgrenzung von Bildern befassen. Unter dem Aspekt der Konfiguration geht es darum, wie sich Bilder konstituieren. Die Frage "Was ist ein Bild?", d.h. die Definition des Bildlichen, markiert eine Grenzziehung zwischen Bild und Nicht-Bild. Unter dem Aspekt der Transgression wird das dezidierte Überschreiten von Grenzen gefasst, wobei wir uns auf konkrete Gestaltungsstrategien konzentrieren, die Überschreitungen der physisch-materiellen Bildgrenze hervorbringen. Die Entgrenzung der Bilder wird hier als Vollzug der Transgression, mithin als Zustand aufgehobener Grenzen, aufgefasst und in Bezug auf Bilder in spezifischer Weise perspektiviert: als Bildlichkeit jenseits des (begrenzten) Einzelbildes. Das DFG-Netzwerk kann dazu sowohl auf strategische wie inhaltliche Vorarbeiten zurückgreifen. So haben an der CAU in Kiel und in Schleswig/Mainz bereits eine Reihe von Workshops und Ringvorlesungen stattgefunden, die Bilder aus interdisziplinärer Perspektive adressiert haben. Inhaltlich grundlegend für den Antrag sind drei große bildwissenschaftliche Projekte der Antragstellerin im Bereich der Klassischen Archäologie: der ERC Consolidator Grant DECOR, der Advanced Grant FRAGILE IMAGES und das Akademienprogramm-Vorhaben IMAGINES NUMMORUM. Durch die Expertise der anderen Netzwerkmitglieder, die u.a. die Ur- und Frühgeschichte, Vorderasiatische Archäologie, Ägyptologie, Christliche Archäologie und Kunstgeschichte vertreten, ergibt sich eine signifikante interdisziplinären Weitung. Dadurch rücken ganz unterschiedliche Bildkonzepte in den Fokus, die ein tieferes Bildverständnis in den jeweils beteiligten Fachkulturen ermöglichen werden. Die inhaltlichen Erkenntnisse, die sich für die drei Themenfelder ergeben, sollen in drei Output-Formaten zusammenkommen. 1. Der Publikation der Netzwerktagungen in drei Konferenzbänden, Print und Open Access. 2. Der Intensivierung interdisziplinärer Publikationstätigkeit der Netzwerkmitglieder. 3. Der Formulierung eines weiterführenden, interdisziplinären Drittmittelantrags, idealiter eine Forschungsgruppe, in der zweiten Hälfte der Förderung.
DFG-Verfahren Wissenschaftliche Netzwerke
 
 

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