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At-issueness als propositionale Prominenz
Antragsteller
Professor Dr. Daniel Gutzmann
Fachliche Zuordnung
Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Förderung
Förderung seit 2025
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 565402065
In diesem Projekt wird der Begriff der „At-Issueness“ aus der Perspektive linguistischer Promi-nenz untersucht, um ein wettbewerbsbasiertes Modell gradueller Prominenz von Propositionen zu entwickeln. Die zentrale These lautet, dass At-Issueness, wie in der semantischen und pragmatischen Forschung verwendet, auf propositionale Prominenz (im Sinne des Kölner SFBs) zurückzuführen ist. Alle Eigenschaften und Verhaltensweisen verschiedener Inhaltstypen, die in der Literatur durch At-Issueness oder Non-At-Issueness erklärt werden, lassen sich demnach auf Unterschiede in der Prominenz der Inhalte zurückführen. (P) At-Issueness ist propositionale Prominenz. Daraus ergeben sich zwei empirisch überprüfbare Konsequenzen: Erstens ist At-Issueness, wenn sie propositionale Prominenz darstellt, wie diese relational und graduell. (G) At-issueness ist relational und graduell. Zweitens wird Prominenz durch verschiedene Faktoren (sogenannte prominence-lending cues) bestimmt, die einen Ausdruck oder dessen Referent prominenter machen. Daher ist auch At-Issueness, wenn sie auf Prominenz beruht, durch multiple Faktoren konstituiert und keine inhärente Eigenschaft bestimmter Ausdrücke. (F) At-issueness wird durch multiple Faktoren bestimmt. Um die Hauptthese, dass At-Issueness nichts anderes als propositionale Prominenz ist, zu überprüfen, wird das Projekt die beiden Konsequenzen (F) und (G) empirisch überprüfen: Denn wenn sich (F) und (G) als falsch herausstellen, wäre (P) falsifiziert. Neben der empirischen Überprüfung von (F) und (G) wird das Projekt auch theoretische Argumente für (P) entwickeln. Es soll gezeigt werden, dass die unterschiedlichen Definitionen und Sichtweisen auf At-Issueness in der Literatur auf verschiedenen Aspekten von Prominenz beruhen. Dies ermöglicht eine Synthese der konkurrierenden Ansätze, indem sie auf das – nach (P) – eigentlich zugrundeliegende Phänomen zurückgeführt werden. (S) Die unterschiedlichen Sichtweisen auf At-Issueness gehen auf einen unterschiedlichen Fokus auf Prominenzfaktoren zurück. Sollte das Projekt die These (P) erhärten, trägt das Projekt somit zu einem besseren theoretischen und empirischen Verständnis von At-Issueness bei, reduziert das Inventar an notwendigen linguistischen Kategorien und eröffnet neue Perspektiven auf Phänomene an der Schnittstelle-le zwischen Semantik, Pragmatik und Syntax, indem die Erkenntnisse über Prominenz auf diese Phänomene angewendet werden können.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
