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Lipidoconnectomics - Eine Analyse der Verknüpfung zwischen Lipidom und Konnektivität der weißen Hirnsubstanz im Spektrum affektiver Störungen
Antragstellerinnen / Antragsteller
Professor Dr. Jonathan Repple; Professorin Dr. Eva-Christina Schulte
Fachliche Zuordnung
Biologische Psychiatrie
Kognitive und systemische Humanneurowissenschaften
Kognitive und systemische Humanneurowissenschaften
Förderung
Förderung seit 2025
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 565437584
Affektive Störungen, einschließlich Depressionen und bipolarer Störungen, sind komplexe Erkrankungen mit erheblicher Heterogenität in ihrer klinischen Präsentation und der ihr zugrunde liegenden Pathophysiologie. Um diese Herausforderungen zu adressieren, nutzt dieses Projekt modernste Lipidomik- und Multiomik-Techniken in Kombination mit Neuroimaging, um neue molekulare Erkenntnisse über affektive Störungen zu gewinnen und die molekulare Verbindung zwischen Veränderungen in Gehirn und Peripherie zu verstehen. Die zentrale Forschungsfrage zielt darauf ab, einen mechanistischen Weg von Veränderungen im Lipidom über mikrostrukturelle weiße Substanzstörungen im Gehirn hin zur klinischen Phänomenologie bei affektiven Störungen zu identifizieren. Aufbauend auf der umfassend phänotypisierten, DFG-geförderten MACS-Kohorte von 3.000 Personen mit affektiven Störungen und gesunden Kontrollen verfolgt diese Studie folgende Ziele: 1. Umfassende Lipidomprofile erstellen. Es wird einer der weltweit größten Plasmalipidomdatensätze für affektive Störungen generiert, um bisher unerreichte Ressourcen und Details zur Erforschung lipidbasierter Biomarker und Pathways bereitzustellen. 2. Lipidomassoziationen erweitern und präzisieren. Die aktuellen Erkenntnisse in der Lipidomik werden validiert und erweitert, indem die umfangreichen tiefen Phänotypisierungsdaten der MACS-Kohorte integriert werden, um eine spezifischere Identifikation lipidomischer Marker und lipidomischer Biotypen zu ermöglichen, die mit affektiven Störungen verbunden sind. 3. Lipidomik mit Hirnkonnektivität verknüpfen. Integrative Analysen von Plasmalipidomprofilen und Messungen der Hirnkonnektivität werden durchgeführt, um zu klären, wie lipidomische Veränderungen mit dem Konnektom bei Personen mit affektiven Störungen assoziiert sind. 4. Multimodale molekulare Biotypen identifizieren. Schließlich wird ein Multiomiansatz angewandt, der genomische, lipidomische und Hirnbildgebungs-Daten integriert, um molekulare Subtypen im affektiven Spektrum zu identifizieren. Der Fokus liegt auf Biotypen, die mit klinischen Ergebnissen und Therapieansprechen assoziiert sind. Durch die Kombination von Lipidomik mit genomischen und Hirnbildgebungsdaten und dem Einsatz von Datenaugmentierungsansätzen in einem bestehenden Datensatz wird dieses Projekt die Grenzen der Präzisionspsychiatrie erweitern. Es wird neue Biomarker und mechanistische Einblicke in die biologischen Grundlagen affektiver Störungen aufzeigen. Die Ergebnisse werden neue Ansätze für die Verbesserung von Diagnostik, Prognose und personalisierten Behandlungsstrategien bieten und weitreichende Implikationen für die psychische Gesundheitsforschung und -versorgung haben.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
