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Einfluss von Hormonen auf empathische Fähigkeiten in der Schwangerschaft und Postpartalzeit: Eine Studie mit (werdenden) Müttern und Vätern

Fachliche Zuordnung Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Biologische Psychologie und Kognitive Neurowissenschaften
Förderung Förderung seit 2025
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 565516704
 
Die geplante Studie zielt darauf ab zu untersuchen, wie die Schwangerschaft und frühe Postpartalzeit empathische Fähigkeiten bei (werdenden) Müttern und Vätern beeinflussen. Um potenzielle Mechanismen zu identifizieren, durch die Veränderungen in empathischen Fähigkeiten hervorgerufen werden, wird der Fokus auf die Hormone Oxytocin, Testosteron, Estradiol und Progesteron gelegt. Zum einen, da in vorigen Studien gezeigt wurde, dass diese Hormone empathische Prozesse modulieren. Zum anderen, weil sich die Konzentration dieser Hormone systematisch über den Verlauf der Schwangerschaft und frühen Postpartalzeit verändert—sowohl bei werdenden Müttern als auch Vätern. Des Weiteren soll der Zusammenhang zwischen empathischen Fähigkeiten und einfühlsamem („sensitivem“) Elternverhalten untersucht werden. Dies ist besonders relevant, da empathische Fähigkeiten trainierbar sind und somit einen Ansatzpunkt für Interventionen darstellen könnten. Die dargestellten Forschungsfragen sollen in einer Longitudinalstudie adressiert werden, für die N = 168 Teilnehmen an drei Messzeitpunkten getestet werden. Zweiundvierzig schwangere Frauen im Alter von 25-35 Jahren und ihre männlichen Partner werden in der 12. Schwangerschaftswoche (T1), in der 36. Schwangerschaftswoche (T2), sowie nach 3 Monaten postpartum (T3) getestet. Eine Kontrollgruppe bestehend aus 42 kinderlosen Paaren, die kein Kind erwarten, aber einen langfristigen Kinderwunsch zum Ausdruck bringen, wird zu vergleichbaren Zeitpunkten getestet. Alle Teilnehmenden führen zu T1, T2 und T3 eine computergestützte Verhaltensaufgabe zur Messung empathischer Fähigkeiten durch. Zudem füllen sie Fragebögen zu empathischen Fähigkeiten, Stresserleben, Schlafqualität und Stimmung aus. Die Gruppe werdender Eltern wird gebeten, bei jeder Erhebungswelle, sowie an zwei zusätzlichen Zeitpunkten zwischen T1 und T2, Speichelproben zur Hormonanalyse abzugeben. Bei Teilnehmenden der Kontrollgruppe werden lediglich zu T1 Speichelproben erhoben, da keine systematischen Veränderungen der Hormonlevel erwartet werden. Zu T3 werden Eltern im freien Spiel mit ihrem Säugling gefilmt. Auf Basis der Videos wird einfühlsames Elternverhalten kodiert. Durch das Aufzeigen hormoneller Einflüsse auf empathische Fähigkeiten während der Schwangerschaft und Postpartalzeit, sowie von Zusammenhängen zwischen empathischen Fähigkeiten und Elternverhalten, wird die Grundlage für zukünftige Präventions- und Interventionsforschung zur Unterstützung werdender Eltern beim Übergang zur Elternschaft gelegt.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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