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Strukturelle Ungerechtigkeit und Verantwortung für relationale Gleichheit
Antragsteller
Professor Dr. Jan-Christoph Heilinger
Fachliche Zuordnung
Praktische Philosophie
Förderung
Förderung seit 2025
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 565556814
Das Netzwerk Structural Injustice & Responsibility for Relational Equality (SIRRE) ermöglicht interdisziplinäre, internationale Zusammenarbeit zu den Themen strukturelle Ungerechtigkeit, relationale Gleichheit und Verantwortung für Gerechtigkeit. Basierend auf Iris Youngs bahnbrechenden Arbeiten und neuesten Forschungsergebnissen integriert SIRRE aktuelle Debatten und unterschiedliche disziplinäre Perspektiven, um strategisch neue Forschungsperspektiven zu generieren. Mit der Konzentration auf drei zentrale Konzepte verbindet SIRRE sowohl eine theoretische als auch praxisorientierte Perspektive: “Strukturelle Ungerechtigkeit” fungiert als Konzept kritischer Diagnose, “relationale Gleichheit” als konstruktives Ideal, um strukturelle Ungerechtigkeit angemessen zu überwinden, und “Verantwortung für Gerechtigkeit” untersucht normativ Arten politischer und individueller Interventionen. Exemplarisch wird ein besonderer Fokus auf Fragen der Gesundheit gelegt. Insgesamt verfolgt SIRRE im Wesentlichen drei Ziele: Weiterentwicklung des Konzepts der “strukturellen Ungerechtigkeit” (unter Einbindung aktueller kritischer Diskurse über die einflussreiche Arbeit von Iris M. Young hinausgehend), um bestehende Ungerechtigkeiten zu identifizieren und zu analysieren, einschließlich ihrer Überschneidungen mit epistemischer und historischer Ungerechtigkeit; Praxisrelevante Konkretisierung des Konzepts “relationaler Gleichheit” als transformatives Ideal, das systemische Barrieren überwindet und gerechte Beziehungen unter moralisch Gleichen in lokalen, nationalen und globalen Kontexten fördert; Entwicklung von Verantwortungsmodellen, die sowohl Individuen als auch Institutionen mobilisieren, (globale) strukturelle Ungerechtigkeiten durch konkrete relationale und distributive Interventionen zu beseitigen. Mit Sitz in Deutschland, aber unter Einbindung internationaler Netzwerkmitglieder und Senior Advisors, bringt SIRRE etablierte Forschende und Nachwuchsforschende zusammen, um Perspektiven zukünftiger Forschung zu antizipieren und zu gestalten. Zentral sind dabei (a) zweimonatliche Online-Arbeitstreffen zu den verschiedenen Arbeitsbereichen sowie (b) jährliche Konferenzen (in person), auf denen die aktuellen Diskussionen zu einer Grundlage für künftige Forschung zusammengeführt und weiterentwickelt werden. Neben Forschungsaktivitäten, die sich an der dargestellten Agenda strategischer Themen und Fragen orientieren, sehen beide Veranstaltungsformate auch strukturierte Aktivitäten zum Austausch und gemeinsamen kreativen Denken vor, gelegentlich mit Unterstützung eines erfahrenen Moderators, um die Beteiligten persönlich und inhaltlich zu vernetzen und das Netzwerk zu konsolidieren (auch mit Mentoringelementen über die verschiedenen Karrierestufen der Beteiligten). Zu den erwarteten Ergebnissen des Netzwerks gehören gemeinsame Veröffentlichungen und gemeinsame Forschungsprojektanträge, die die im Netzwerk herausgearbeiteten Forschungslücken schließen.
DFG-Verfahren
Wissenschaftliche Netzwerke
