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Provenance miozäner siliziklastischer Turbidite von ODP Leg 124 der Celebes See und Sulu See

Antragsteller Dr. Hans Tim Breitfeld
Fachliche Zuordnung Geologie
Mineralogie, Petrologie und Geochemie
Förderung Förderung seit 2025
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 565636534
 
Das Projekt sieht vor, eine Herkunftsanalyse von quarzreichen Sandintervallen und vulkanoklastischen Horizonten in der Celebessee und Sulusee durchzuführen die im Rahmen von ODP Leg 124 beprobt wurden. Die Sandintervalle werden dabei als distale Turbiditablagerungen mit Ursprung von Nordborneo interpretiert. Daten zum Belegen liegen bis jetzt allerdings nicht vor. Die Region nördlich von Borneo und den philippinischen Archipel umfasst eine komplexe neogene und quartäre tektonische Entwicklung. Das Zusammenspiel von Subduktion und Rifting-Prozessen sowie der damit verbundene Magmatismus sind bisher weitestgehend unerforscht. Im unteren Miozän wurde das Proto-Südchinesische Meer (PSCS) ostwärts unter Nordborneo subduziert und formte den Sabah-Cagayan Bogen. Die Kollision der Insel Palawan, ausgelöst durch Rifting des Südchinesischen Meeres (SCS), mit dem Bogen schloss die PSCS und es kam zur Gebirgsbildung zwischen Nordborneo und Palawan mit dem Kinabalu (4095 m) auf Borneo als höchsten Berg. Im mittleren Miozän wurde die Celebessee westwärts unter die neugebildete Gebirgskette subduziert und es bildete sich der Sulu-Bogen. Roll-back der Subduktion führte zu Extension und Öffnung der Sulusee zwischen den beiden miozänen Bögen. Sowohl in der Sulusee als auch in der Celebessee sind sandige Turbidite sowie vulkanoklastische Intervalle vom späten Oligozän bis zum Quartär abgelagert worden, welche Einblicke in die tektonische und magmatische Entwicklung der Region geben. Eine Charakterisierung der Intervalle mit modernen Methoden (Einzelkornanalyse, Gesamtgesteinsgeochemie, Mineralphasen) würde mögliche Liefergebiete identifizieren und damit verbundene Hebungs- und Senkungsperioden, sowie die klimatische Entwicklung in der Region aufzeigen. Die gewonnenen Daten würden unser Verständnis zur Entstehung der Sulusee und der Schließung der PSCS sowie den Einfluss der Rift- und Subduktionsphasen der Celebessee und SCS stark verbessern. Damit würde eine Integration der Ablagerungen in moderne tektonische Modelle ermöglicht werden und die tektonisch aktive Region im Bereich des Philippinischen Archipels, welche auch wichtige Erzlagerstätten und Kohlenwasserstoff-Ressourcen aufweist, geologisch besser verstehen.
DFG-Verfahren Infrastruktur-Schwerpunktprogramme
 
 

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