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Erstellung einer konsistenten Astrochronologie für die kreidezeitliche C-Sequenz der geomagnetischen Polaritätszeitskala (66 bis 84 Ma)
Antragsteller
Dr. Thomas Westerhold
Fachliche Zuordnung
Geologie
Förderung
Förderung seit 2025
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 565797127
Änderungen des Erdmagnetfeldes, insbesondere die Umkehrung seiner Polarität, sind in geologischen Gesteinsaufzeichnungen dokumentiert worden. Die Abfolgen normaler (nördlicher) und umgekehrter (südlicher) Polarität, die sich unregelmäßig abwechseln, wurden in magnetischen Anomalieprofilen des Meeresbodens und in terrestrischen Abfolgen identifiziert. Dieses strichkodeartige Muster wurde zeitlich kalibriert und wird als geomagnetische Polaritätszeitskala bezeichnet. In der Magnetostratigraphie werden diese Umkehrungen in einzelnen Sedimentabfolgen dokumentiert und mit der geomagnetische Polaritätszeitskala abgeglichen. Der Vorteil der Methode für die globale Korrelation von Klimaarchiven liegt in der geologisch gesehen schnellen Polaritätsumkehr, die innerhalb weniger tausend Jahre weltweit synchron abläuft. Ziel dieser Studie ist es, die geomagnetische Polaritätszeitskala der Oberkreide von der Basis des Chron C30n bis zum Top des Chron C34n zu testen und zu verfeinern sowie astronomisch kalibrierte Alter durch Korrelation mit astrochronologischen Referenzdaten zu erstellen. Astronomisch kalibrierte Alter für den känozoischen Teil der geomagnetischen Polaritätszeitskala sind schon als Teil des globalen känozoischen Referenzdatensatzes für Kohlenstoff- und Sauerstoffisotopen benthischer Foraminiferen (CENOGRID, Westerhold et al. 2020) vorhanden, nicht jedoch für den spätkreidezeitlichen Teil der sogenannten C-Sequence. Hier wollen wir diese Lücke schließen und zusätzlich einen neuen Ansatz testen, um paläomagnetische Daten von mehreren Lokationen durch Korrelation mittels stabilen Kohlenstoff-Isotopendaten zu synchronisieren und astronomisch zu kalibrieren. Dieser Ansatz ermöglicht es, den Altersfehler und den Zeitpunkt der Umkehrung zu minimieren, und hat das Potenzial, die Alter der geomagnetischen Polaritätszeitskala der oberkretazischen C-Sequence zu verfeinern, die dann als Referenz für die globale Korrelation geologischer Daten dienen kann.
DFG-Verfahren
Infrastruktur-Schwerpunktprogramme
Internationaler Bezug
Italien
Kooperationspartner
Edoardo Dallanave, Ph.D.
