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Wandelnde Traditionen: Philologie und Übersetzung von Friedrich Schlegel bis Gershom Scholem.
Antragsteller
Dr. Nicola Alessio Sarracco
Fachliche Zuordnung
Germanistische Literatur- und Kulturwissenschaften (Neuere deutsche Literatur)
Allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft; Kulturwissenschaft
Religionswissenschaft und Judaistik
Allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft; Kulturwissenschaft
Religionswissenschaft und Judaistik
Förderung
Förderung seit 2025
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 566086005
Das Forschungsprojekt befasst sich mit der Beziehung zwischen deutsch-jüdischen Intellektuellen und der Entwicklung der Philologiegeschichte in Deutschland. Das Hauptziel besteht darin, die Reflexionen im deutsch-jüdischen Kontext auf die Ideen der romantischen Philologie und der Übersetzung zwischen dem 19. und dem frühen 20. zu identifiziern und kommentieren. Damit sollen neue Beiträge zu den aktuellen Debatten über die Romanische Philologie geleistet werden (Benne und Breuer 2011; Bunia, Breuer und Erlinghagen 2013). Mit der kürzlichen Entdeckung von Friedrich Schlegels (1772-1829) Aufzeichnungen zum Studium der klassischen Antike (Schirren und Erlinghagen 2020) und der ersten kritischen Edition seines einzigen abgeschlossenen Editionsprojekts, Lessings Gedanken und Meinungen (Benne 2024), hat sich eine vertiefte Auseinandersetzung mit der Rolle der Romantik für die Entwicklung der modernen Philologie als wichtiges Forschungsdesiderat herausgestellt. Auf der Grundlage dieses neuen Materials wird das Denken der Epoche nun in einer neuen philosophischen Perspektive verortet, die zu einer Neubewertung des kulturellen Rahmens führt, in dem ihr „debattiertes Erbe“ (Goetschel und Suchoff 2018) verstanden werden sollte. Um dieses Ziel zu erreichen, wird der Schwerpunkt auf die Entwicklung romantischer Ideen im deutsch-jüdischen Kontext gelegt, wobei kürzlich veröffentlichte Quellen wie die Tagebücher von Rahel Varnhagen (1771-1833) und Gershom Scholem (1897-1982) herangezogen werden (2019; 1995-2000). Während ein gemeinsamer intellektueller Kontext hervorgehoben wird, wird die Studie versuchen, die verschiedenen kulturpolitischen Projekte zu zeigen, innerhalb derer diese Persönlichkeiten ihre Übersetzungen und philologischen Projekte entwickelt haben, um die Beziehung zwischen jüdischer und deutscher Kultur im historischen Kontext zu verstehen.
DFG-Verfahren
WBP Stipendium
Internationaler Bezug
Dänemark
Gastgeber
Professor Dr. Christian Benne
