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Die Effekte großräumiger Klimavariabilität und des Klimawandels im Indischen Ozean auf die drei vergletscherten Gebirge Ostafrikas
Antragsteller
Professor Dr. Thomas Mölg
Fachliche Zuordnung
Physische Geographie
Förderung
Förderung seit 2025
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 566672199
Das Klima in Äquatorial-Ostafrika (ÄOA) wird durch ein komplexes Zusammenspiel klimatischer Antriebe geprägt, und die resultierende regionale Klimavariabilität und der regionale Klimawandel haben tiefgreifende Auswirkungen auf die Lebensgrundlage der Menschen. Für das Verständnis des regionalen Klimasystems stellen die drei Hochgebirge Kilimandscharo, Mount Kenia und Ruwenzori aufgrund ihrer (kleinen, aber noch vorhandenen) Gletscherbedeckung in den Gipfelzonen eine einzigartige klimatische Erscheinung dar. Obwohl sich die klimatischen Faktoren, die das lokale Gebirgsklima beeinflussen, vor allem wegen der Lage unterscheiden (z. B. ist der Ruwenzori weit von der Küste des Indischen Ozeans entfernt und steht unter dem Einfluss des zentralafrikanischen Regenwaldklimas), wurde in allen drei Gebirgen seit ~1900 ein sehr ähnlicher Gletscherrückgang beobachtet, einschließlich der Jahrzehnte des 21. Jahrhunderts. Da das Klima dieser Hochgebirge und dessen Effekte auf die Gletscher bisher nur einzeln untersucht wurden (am ausführlichsten für den Kilimandscharo), bleibt das holistische Verständnis für die Klimaeinheit „vergletschertes Gebirge“ im Kontext des regionalen Klimas von ÄOA vage. --- Das vorliegende Projekt hat das Ziel, die klimatischen Antriebe der drei vergletscherten Gebirge in ÄOA auf einer neuen Ebene des Prozessverständnisses zu untersuchen. Der Schlüssel dabei ist eine konsistente Methodik, die auf regionaler Klimamodellierung mit einer sehr hohen räumlichen Auflösung aufbaut (was einen hohen Rechenaufwand bedeutet). Dadurch ist eine realitätsnahe Darstellung der drei Hochgebirge in der Modellwelt möglich, und verfügbare Beobachtungen (einschließlich meteorologischer Daten aus großer Höhe von allen drei Gebirgen) ermöglichen eine umfassende Bewertung dieses Aspekts im Modell. Der Schwerpunkt wird auf klimatischen Antrieben wie der Südlichen Oszillation im Pazifik (ENSO), dem Dipolmodus des Indischen Ozeans, der Madden-Julian Oszillation und der Meeresoberflächentemperatur im Westindischen Ozean als Quelle des regionalen Klimawandels liegen – stets mit besonderem Augenmerk auf Ähnlichkeiten und Unterschiede in den Effekten auf die drei lokalen Klimate der vergletscherten Gebirge in ÄOA. Die Ergebnisse haben das Potenzial, einen wichtigen Wissensblock zur tropischen Klimatologie Afrikas hinzuzufügen und unser Verständnis von multiskaligen Prozessen, die das Hochgebirgsklima steuern, zu erweitern. Dies beinhaltet den wichtigen Aspekt der Wechselwirkung zwischen bodennahen Luftschichten und der mittleren Troposphäre.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
