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Reasoning-basierte Analysen von Präsuppositionen
Antragstellerin
Professorin Dr. Judith Tonhauser
Fachliche Zuordnung
Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Förderung
Förderung seit 2025
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 566780232
Das vorgeschlagene Projekt befasst sich mit Präsuppositionen. Insbesondere wird das Projekt die Leistungsfähigkeit von Reasoning-basierten Analysen von Präsuppositionen untersuchen, indem es solche Analysen für eine heterogene Menge von Präsuppositionen entwickelt und ihre Vorhersagen auf der Grundlage von experimentellen Daten evaluiert. Ziel des Projekts ist es, herauszufinden, für welche Präsuppositionen Reasoning-basierte Analysen geeignet sind und für welche andere Analysen besser geeignet sind. Reasoning-basierte Analysen von Präsuppositionen leiten Projektion aus allgemeinem Reasoning über die Informativität von Äußerungen ab. Bisher wurden drei solcher Analysen entwickelt, und zwar für Englisch „stop“, für kontrastive Zustände, wie „Sam hat eine Green Card“, und für Englisch „know“. Diese Analysen sind die einzigen Analysen von Präsuppositionen, die vorhersagen können, dass Präsuppositionen projizieren und dass ihre Projektion moduliert wird von der Question Under Discussion und den vorherigen Annahmen der Zuhörenden. Diese Analysen sind daher sehr vielversprechend, um unsere theoretische Konzeption von Präsuppositionen voranzubringen. Im Rahmen des Projekts wird die Projektion von sieben Präsuppositionen sowie die Sensitivität ihrer Projektion bezüglich der QUD und vorheriger Annahmen empirisch untersucht. Bei den sieben Präsuppositionen handelt es sich um possessive DPs, die englischen Verben „know“, „discover“, und “stop”, das Adverb “again”, Adverbialmodifikationen und kontrastive Zustandsbeschreibungen wie „Sam hat eine Green Card“ (was impliziert, dass Sam kein US-Bürger ist). Diese Experimente werden dazu beitragen, Lücken in unserem empirischen Verständnis von Präsuppositionen zu schließen. Im Rahmen des Projekts werden Reasoning-basierte Analysen der vier Präsuppositionen entwickelt, die mit possessiven DPs, „discover“, „again“ und Adverbialmodifikation verbunden sind. Die Vorhersagen der Reasoning-basierten Analysen und anderer Analysen der sieben oben genannten Präsuppositionen werden anhand der experimentellen Daten evaluiert, und zwar hinsichtlich der Frage, wie gut sie die Projektionsvariabilität und die Sensitivität der Projektion bezüglich der QUD und vorheriger Annahmen erfassen. Das Projekt wird dazu beitragen, zu verstehen, wie Zuhörende sprachliche und außersprachliche Informationen in der Bedeutungskonstitution integrieren.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
