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MAG-TRACK: Magnetische Minerale als Erdbeben-Tracer für Reibungswärme und Fluidströmung im Japan-Graben – IODP Exp. 405 Sites C0019 und C0026
Antragstellerin
Professorin Dr. Derya Gürer
Fachliche Zuordnung
Geologie
Förderung
Förderung seit 2025
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 566825418
Erdbeben verursachen ein Gleiten entlang diskreter Verwerfungsflächen, wodurch für kurze Zeit aufgrund von Reibungswärme lokal hohe Temperaturen entstehen, auch bekannt als "Flash Heating". Dieser Prozess führt zur Veränderung und Bildung neuer Minerale, einschließlich Fe-haltiger magnetischer Minerale, die vergangene Reibungswärme aufzeichnen. Die während dieser Erwärmung erreichte Höchsttemperatur ist entscheidend, um die von einem Erdbeben dissipierte Energie abzuschätzen. Die durch wiederholte Erdbeben entlang einer Verwerfungsfläche gebildeten primären Gleitzonen tragen diese thermischen Signaturen. Das Verständnis der Höchsttemperatur des größten Erdbebens an einer Verwerfung liefert wichtige Einblicke in die seismische Gefährdung. Die Analyse magnetischer Eigenschaften ist nützlich, da die Korngröße der magnetischen Partikel mit ihrer Bildungstemperatur verknüpft ist. Im Fall des Tohoku-oki-Erdbebens, bei dem keine lokalen Temperatursensoren verfügbar waren, zeichnen magnetische Minerale in der Nähe der Verwerfungsflächen Erwärmungs- und Austausch-Signaturen auf, die mit In-situ-Temperaturmessungen aus den Projekten JTRACK und JFAST verglichen werden können. Die magnetische Analyse natürlicher Störungszonen wird mit im Labor simulierten Reibungsexperimenten ergänzt, um die Bildungsbedingungen unter denen seichte Erdbeben in tonreichen Prismensedimenten propagieren zu kalibrieren.
DFG-Verfahren
Infrastruktur-Schwerpunktprogramme
Internationaler Bezug
Japan, Niederlande
Kooperationspartner
Professor Dr. André Niemeijer; Dr. Hanaya Okuda
