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Blutplättchen im Nierenzellkarzinom: Molekulare Mechanismen und Wirkstoffziele
Antragstellerin
Elmina Bach, Ph.D.
Fachliche Zuordnung
Nephrologie
Förderung
Förderung seit 2025
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 567428938
Das Nierenzellkarzinom (NZK) ist die häufigste Form von Nierenkrebs mit einer jährlichen globalen Inzidenz von etwa 400.000 Fällen. NZK umfasst eine heterogene Gruppe von Malignomen, die durch spezifische genetische, molekulare und histopathologische Merkmale gekennzeichnet sind. Während die meisten NZK-Fälle im lokalisierten Stadium eines soliden Tumors diagnostiziert werden, entwickelt ein erheblicher Teil der Patienten innerhalb von 5–10 Jahren Metastasen, was die Überlebensrate deutlich senkt. Die Lunge ist ein primärer Zielort für NZK-Metastasen, jedoch sind auch andere lebenswichtige Organe häufig betroffen, darunter Knochen, Lymphknoten, Gehirn, Leber, Nebennieren und die kontralaterale Niere. Die Tumormikroumgebung spielt eine entscheidende Rolle bei der Progression des NZK, da ihre zellulären und molekularen Komponenten die Invasivität und das metastatische Potenzial des Tumors beeinflussen. Neuere Erkenntnisse deuten darauf hin, dass Entzündungen und Thrombosen die Progression und Metastasierung des NZK vorantreiben. Eine verstärkte Infiltration entzündlicher Zellen im Tumor sowie eine erhöhte Thrombozytenzahl korrelieren mit einer schlechten Prognose, einer gesteigerten Tumorinvasivität und einer verstärkten Metastasierung. Zudem werden vaskuläre Invasionen und Tumorembolien sowohl im Primärtumor als auch in metastatischen Läsionen häufig beobachtet, was die potenzielle Rolle der Thrombozyten in der Krankheitsprogression unterstreicht. Obwohl Thrombozyten als zentrale Regulatoren der Hämostase bekannt sind und bei vielen Krebsarten aktiv zur Tumorprogression beitragen, ist ihre spezifische Rolle im NZK weitgehend unerforscht. Die Identifizierung der zugrunde liegenden molekularen Mechanismen kann eine Grundlage bieten, um in die Tumormalignität einzugreifen und so neue therapeutische Ansätze zur Bekämpfung von Krebs zu eröffnen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
