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Die zeitliche Dynamik und adaptive Natur von Aufmerksamkeitsanpassungen nach Fehlern

Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung seit 2025
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 567535647
 
Das Erkennen eigener Fehler ist eine entscheidende Voraussetzung für adaptives Verhalten. Es ist seit langem bekannt, dass das menschliche Gehirn mit einem Fehlerüberwachungssystem ausgestattet ist, das Fehler registriert, die dann zu Anpassungen der Aufmerksamkeit und des Verhaltens führen. Die Mechanismen hinter diesen Anpassungen und ihre funktionale Bedeutung sind jedoch noch immer Gegenstand von Debatten. Insbesondere die Rolle von Aufmerksamkeitsanpassungen nach Fehlern ist eher unklar. Während traditionelle Ansätze davon ausgehen, dass Fehler zu adaptiven Anpassungen der Aufmerksamkeit führen, die die zukünftige Leistung verbessern, wurde von anderen vorgeschlagen, dass Fehler eine maladaptive Orientierungsreaktion hervorrufen, die sogar die Wahrscheinlichkeit weiterer Fehler erhöht. Eine kürzlich postulierte Theorie integriert diese Erkenntnisse, indem sie annimmt, dass adaptive und maladaptive Anpassungen zu unterschiedlichen Zeitpunkten nach dem Fehler auftreten, aber eine direkte Prüfung dieser Idee steht noch aus. Im vorliegenden Projekt werden wir Steady-State visuelle evozierte Potenziale (SSVEPs) im Elektroenzephalogramm verwenden, um Aufmerksamkeitsanpassungen nach Fehlern direkt zu messen. Dies ermöglicht es uns, mehrere offene Fragen zu beantworten: Erstens werden wir durch die Messung des zeitlichen Verlaufs der Aufmerksamkeitsanpassungen nach einem Fehler überprüfen, ob adaptive und maladaptive Anpassungen zu unterschiedlichen Zeitpunkten nach einem Fehler auftreten. Zweitens werden wir durch die Manipulation zeitlicher Aspekte der Reizdarbietung die Idee testen, dass maladaptive Aufmerksamkeitsanpassungen eine Folge diskreter Laboraufgaben sind, an die unser Gehirn nicht optimal angepasst ist. Drittens werden wir untersuchen, ob Aufmerksamkeitsanpassungen reaktiv oder proaktiv sind, indem wir testen, ob sie auf Basis früherer oder zukünftiger Aufgabenanforderungen erfolgen. Und schließlich werden wir bestimmen, ob Aufmerksamkeitsanpassungen von der Fehlerquelle abhängen und daher insbesondere dann auftreten, wenn Fehler auf ein Versagen der selektiven Aufmerksamkeit zurückzuführen sind. In allen Studien werden wir des Weiteren untersuchen, wie Aufmerksamkeitsanpassungen mit Komponenten der Fehlerüberwachung zusammenhängen, indem wir Änderungen im SSVEP mit fehlerbezogener Gehirnaktivität in ereigniskorrelierten Potentialen (Ne/ERN, Pe) und Oszillationen (Theta) mittels Single-Trial-Analysen korrelieren. Die Ergebnisse dieses Projekts werden unser Wissen über die neuronalen und kognitiven Mechanismen erweitern, die den Anpassungen von Aufmerksamkeit und Verhalten nach Fehlern zugrunde liegen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Dänemark
Kooperationspartner Professor Dr. Søren K. Andersen
 
 

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