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Infrastrukturen des Schutzes. Planen für zukünftige Katastrophen
Antragstellerinnen
Professorin Dr. Christine Hentschel; Professorin Dr. Ursula Schröder
Fachliche Zuordnung
Politikwissenschaft
Soziologische Theorie
Soziologische Theorie
Förderung
Förderung seit 2025
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 544962752
Wie verändern sich die Mechanismen des Umgangs mit bedrohlichen Zukünften, wenn sich Krisen und Katastrophen intensivieren und vervielfachen? RP2 untersucht zukunftsorientierte Formen des Schutzes, indem es vergleicht und kontrastiert, wie europäische Regierungen und Gesellschaften sich potenziell bedrohliche Zukünfte vorstellen, dafür planen und darüber kommunizieren. Insbesondere untersucht das Projekt, wie Regierungen und Gesellschaften in Schweden, Frankreich und Deutschland Strategien und Praktiken des Bevölkerungs- und Katastrophenschutzes als Reaktion auf klimabedingte Gefahren und neue militärische Bedrohungsszenarien aushandeln und entwickeln. Und es analysiert die Rolle der Strategien der Europäischen Union in diesem Prozess. Das Projekt führt dafür das Konzept der 'Infrastrukturen des Schutzes' ein, um vorausschauende und kollektive Organisationsformen des Schutzes für eine neue Ära analytisch zu erfassen. Diese umfassen empirisch beispielsweise Warnsysteme, Szenarioübungen für den Ernstfall, gemeinschaftliche Hilfsstrukturen sowie Formen der Zusammenarbeit zwischen staatlichen Stellen und Freiwilligen. Aufbauend auf dem Konzept der Infrastrukturen des Schutzes, das wir in drei Dimensionen weiterentwickeln, untersuchen wir, wie Regierungen und Gesellschaften in die Zukunft blicken und für zunehmend bedrohliche Zukünfte planen, wie staatliche und gesellschaftliche Vorbereitung reorganisiert wird, und wie Regierungen ihre Vorbereitungsstrategien kommunizieren. Das Projekt nähert sich dem Thema von zwei Seiten: von staatlich und gesellschaftlich organisierten Maßnahmen und Strategien der Katastrophenvorsorge und analysiert deren Schnittstellen, Konflikte und Verflechtungen. Indem es untersucht, wie neue Sicherheitsversprechen in diesen Plänen und Praktiken entstehen und sich materialisieren, trägt das Projekt zum Kerninteresse von PROMISE bei, Veränderungen des Sicherheitsversprechens in katastrophischen Zeiten zu bewerten und zu theoretisieren.
DFG-Verfahren
Forschungsgruppen
