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FAIR4ever - Aufbau einer nachhaltigen Infrastruktur zur Langzeitarchivierung von Forschungsdaten
Förderung
Förderung seit 2025
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 568403214
Forschung produziert zunehmend Daten und Forschungssoftware, die oft unzureichend gesichert, zugänglich, nachnutzbar oder reproduzierbar sind. Datenverluste haben das Bewusstsein dafür geschärft, dass die manipulationssichere Langzeitarchivierung (LZA) besonderer Aufmerksamkeit im Wissenschaftsprozess bedarf. Langzeitarchivierung umfasst aber nicht nur das “langfristige Aufbewahren”, sondern, funktional genauer, die “langfristige Zugänglichkeit” und Nutzbarkeit im Sinne der FAIR-Prinzipien. Entscheidend ist dabei die Intention, Forschungsdaten als wesentlichen Bestandteil eines Forschungsergebnisses zu begreifen und sie deswegen zusammen mit der Forschungspublikation aufbewahren bzw. mit ihr verknüpfen zu wollen. Auf der anderen Seite ist die Umsetzung der Langzeitarchivierung für jede Art von digitaler Ressource seit über 30 Jahren ein immer wiederkehrendes Problem und erfordert eine kontinuierliche Investition von Ressourcen sowie eine laufende Anpassung der Prozesse an die sich ständig ändernden technologischen Möglichkeiten und Bedürfnisse. Gleichzeitig gewinnt es mit dem exponentiellen Wachstum und der Komplexität von Forschungsdaten an Dringlichkeit, sei es durch Anforderungen von Geldgebern oder der Wissenschaft selbst, der Wirtschaft oder der Gesellschaft. Die DFG-Forderung, Forschungsdaten „mindestens“ 10 Jahre ab Erstellung verfügbar zu halten, verlangt eine minimale Aufbewahrungsfrist. In vielen Fällen gelten aber auch längere Aufbewahrungsfristen, bis hin zur Dauerhaftigkeit, wie sie für kultur- oder geisteswissenschaftliche Daten, bestimmte Biosphären- und Klimadaten üblich sind. Die NFDI-Konsortien verfügen über eine Vielzahl unterschiedlicher Informationsinfrastrukturen, die ein hohes Potenzial für Interoperabilität aufweisen. Ein wichtiges Ziel der NFDI ist es, dieses Potenzial zu nutzen, um eine gemeinsame Forschungsdatenplattform (Research Data Commons, RDC) zu schaffen. Dies ist anspruchsvoll, wenn man einzelne Infrastrukturkomponenten betrachtet, die zwar in der NFDI auf einer domänenspezifischen Basis gut erprobt sind, aber zwischen den Domänen recht heterogen sind. Vor diesem Hintergrund ist die Integration von LZA in das RDC der NFDI ein dringendes Desiderat, um die dauerhafte Verfügbarkeit und Nutzbarkeit von Forschungsdaten gewährleisten zu können. Um eine professionelle LZA zu gewährleisten, ist es von entscheidender Bedeutung, Grundsätze und Standards der Langzeitarchivierung zu verstehen und auf die entsprechenden Daten anzuwenden. NFDI-Konsortien müssen in die Lage versetzt werden, ihre Bedürfnisse im Hinblick auf die Bewahrung von Inhalten zu erfüllen, indem sie bestehende Forschungsdatendienste berücksichtigen und sie im Kontext dieser Prinzipien bewerten – hier setzt das Arbeitsprogramm des Antrags an mit dem Ziel, mit dem LZA-Beratungsdienst nachhaltige Organisations- und Verantwortungsstrukturen für die Langzeitarchivierung und -zugänglichkeit von Forschungsdaten in Deutschland aufzubauen.
DFG-Verfahren
Forschungsdaten und Software (Wiss. Literaturversorgung und Informationssysteme)
