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Genus in der Syntax der Substantivgruppe
Antragsteller
Dr. Luke Adamson, Ph.D.
Fachliche Zuordnung
Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Förderung
Förderung seit 2025
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 568417148
Grammatisches Genus ist gekennzeichnet durch die Einteilung von Substantiven in Klassen, die zumindest für einige Mitglieder der Klassen eine interpretierbare Eigenschaft widerspiegelt, und durch die Markierung anderer Elemente, die mit diesen Substantiven oder mit den entsprechenden Substantivgruppen übereinstimmen. In vielen Sprachen ist es möglich, dass der formale Genuswert eines Substantivs von dem interpretierbaren Wert abweicht, den das Substantiv sonst hätte; im Italienischen ist beispielsweise guardia 'Wache' feminin, kann sich aber auf einen Mann beziehen, dabei gilt: Substantive, die sich auf Männer beziehen, haben im Italienischen typischerweise das maskuline Genus. Es ist bekannt, dass diese Art der Genusinkongruenz auch zu Situationen führt, in denen Elemente, die mit demselben Substantiv übereinstimmen, sich in ihrem Genuswert unterscheiden (in der so genannten "hybriden Übereinstimmung"). Einige frühere Arbeiten legen nahe, dass die Dichotomie zwischen formalem und interpretierbarem Genus tatsächlich syntaktischer Natur ist, wobei interpretierbare Genusmerkmale mit größeren nominalen Strukturen verbunden sind als formale Genusmerkmale, wobei diese Hypothese noch nicht ausreichend erforscht ist. Die Klärung dieser Frage hat wichtige Auswirkungen darauf, wie formale und interpretierbare Komponenten sprachlicher Ausdrücke von der Grammatik im Allgemeinen kodiert und wie diese Werte in der Morphosyntax der Kongruenz dargestellt werden. Ziel des aktuellen Projekts ist es, den Zusammenhang zwischen nominaler Struktur und grammatikalischem Genus anhand von sogenannten "Mismatches" bzw. Kongruenz-Widersprüchen zu untersuchen. Während die nützliche Eigenschaft von Substantiven mit festem Genus wie guardia schon in früheren Forschungen zur Genus-Kongruenz anerkannt wurde, sollen in diesem Projekt solche Substantive bei einer umfassenderen Untersuchung verglichen werden, wobei der Umfang der Nominalstruktur moduliert wird, um die Auswirkungen der Nominalstruktur auf die formale vs. Interpretierbare Genus-Kongrunez beobachten. Zwei große Kategorien, die im Rahmen des Projekts untersucht werden, umfassen die Kongruenz bei einem aus zwei Teilen bestehenden nominalen Ausdruck in Appositionen, dessen zwei Teile sich in ihrem Genuswert unterscheiden, und die Kongruenz bei einem einzelnen nominalen Ausdruck, dessen Struktur variiert werden kann (z. B. bloße vs. Markierte nominale Prädikation). Zu den Kernphänomenen, die im Rahmen dieses Projekts untersucht werden, gehören: verschiedene Arten von Appositionen, 'höfliche' (honorifizierende) Pronomen, Impostoren und nominale Prädikate. Die sprachübergreifenden Daten stammen von Sprachbeurteilungen durch Muttersprachler aus verschiedenen Sprachen, darunter Italienisch, Griechisch und Deutsch.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Griechenland
Mitverantwortliche
Professorin Dr. Artemis Alexiadou; Dr. Stanislao Zompì
Kooperationspartnerin
Professorin Dr. Elena Anagnostopoulou
