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Autoimmune Funktion ektopischer lymphoider Follikel in der Multiplen Sklerose (MS)
Antragstellerin
Sarah McGrath, Ph.D.
Fachliche Zuordnung
Molekulare und zelluläre Neurologie und Neuropathologie
Immunologie
Immunologie
Förderung
Förderung seit 2025
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 568898367
Multiple Sklerose (MS) ist die häufigste autoimmune neurologische Erkrankung, von der weltweit etwa 2,5 Millionen Menschen betroffen sind. Besonders verbreitet ist sie in Westeuropa, wo MS zwischen 1990 und 2016 zu 262.909 durch Behinderung beeinträchtigten Lebensjahren (DALYs) beitrug. Der größte klinische Bedarf besteht derzeit in der Behandlung der progredienten Stadien der MS, für die bislang keine wirksamen Therapien verfügbar sind. Ein besseres Verständnis der MS-Pathogenese, insbesondere in diesen Stadien, ist entscheidend, um Therapien zu entwickeln, die die Lebensqualität verbessern und Behinderung reduzieren. Ektopische lymphoide Follikel (eLFs) sind Ansammlungen von B- und T-Zellen, die bei 40-60 % der Menschen mit MS vorkommen und mit progredienten Krankheitsverläufen sowie angrenzender Gewebeschädigung assoziiert sind. Die Mechanismen der eLF-Bildung und deren funktionelle Rolle, insbesondere bezüglich ihrer Beteiligung an lokaler Autoimmunität, sind bisher kaum verstanden. Die Gastgeberin, Dr. Peters, hat ein in vivo EAE-Modell entwickelt, in dem sich eLF-Strukturen in den Meningen des zentralen Nervensystems bilden. Durch Anwendung dieses Modells in Kombination mit fortschrittlichen Technologien am Gastinstitut werde ich Mechanismen der Th17-Zell-vermittelten eLF-Bildung sowie die resultierenden B-Zell-Spezifitäten innerhalb von MS-assoziierten eLFs analysieren. Darüber hinaus werde ich, gestützt durch meinen translational-immunologischen Hintergrund und in Zusammenarbeit mit der Spatial-Omics-Einrichtung an der TUM, die Immunphänotypen sowie die Klonalität der B-Zellen in humanen MS-eLFs bestimmen. Dieses Projekt wird entscheidende neue Einblicke in die zellulären und molekularen Mechanismen der eLF-Bildung bei MS liefern und damit eine erhebliche Wissenslücke im Verständnis der progredienten Erkrankungsstadien schließen. Durch die Integration fortschrittlicher experimenteller Modelle und räumlich aufgelöster Analysen von menschlichem Gewebe hat das Projekt das Potenzial, die Entwicklung zukünftiger Therapien gegen ZNS-kompartimentalisierte Autoimmunität zu unterstützen. Gleichzeitig zielt das Projekt darauf ab, meine wissenschaftliche Weiterentwicklung im Bereich Neuroimmunologie und eLF-Biologie zu fördern, und mich mit den methodischen und analytischen Fähigkeiten auszustatten, die für eine unabhängige Forschungskarriere auf dem Gebiet der autoimmunen eLFs erforderlich sind.
DFG-Verfahren
WBP Stelle
