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Einführung von Standards und Methoden zur Replikation von Forschung zur Qualität sozialer Interaktion in Affective Computing
Antragsteller
Dr.-Ing. Patrick Gebhard
Fachliche Zuordnung
Bild- und Sprachverarbeitung, Computergraphik und Visualisierung, Human Computer Interaction, Ubiquitous und Wearable Computing
Sozialpsychologie und Arbeits- und Organisationspsychologie
Sozialpsychologie und Arbeits- und Organisationspsychologie
Förderung
Förderung seit 2025
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 568930541
Die Nachahmung menschenähnlicher sozialer Interaktionen ist ein wichtiger Forschungsschwerpunkt Im Gebiet Affective Computing. Der Einsatz von sozial interaktiven Agenten (SIAs) ist dabei von zentraler Bedeutung. Die Akzeptanz von SIAs wird erhöht, wenn die Technologie Nutzende als soziale Akteure erkennt. Zudem ist die wahrgenommene Interaktionsqualität von SIAs zentral für Vertrauen und Akzeptanz. Maschinen mit sozio-kommunikativer Intelligenz auszustatten ist eine der größten Herausforderungen derzeit und erfordert fundiertes interdisziplinäres Wissen aus Psychologie, Informatik und anderen relevanten Disziplinen. Zu diesem Zweck evaluieren viele Forschungsgruppen, wie Menschen SIAs wahrnehmen. Die relativ klein angelegten Studien sind für breite Aussagen nur bedingt geeignet. Zudem unterstützen derzeitige Forschungspraktiken im Gebiet Affective Computing zu wenig Datenverfügbarkeit, Reproduzierbarkeit und Replizierbarkeit. Das Hauptziel von INSPIRE-bis ist die Entwicklung standardisierter Methoden für die Replikation von Forschungsergebnissen zur Qualität sozialer Interaktion. Dies ist notwendig, um Studienergebnisse und deren Implikationen besser bewerten zu können. Das Projekt zielt darauf ab, die Voraussetzungen und wesentlichen Kriterien für die Replikation von Studien zur Qualität sozialer Interaktion über verschiedene technologische Paradigmen hinweg zu analysieren und anschließend deren Ergebnisse zu vergleichen. Dazu konzentriert sich INSPIRE-bis auf die Untersuchung des Turn-Taking-Managements als zentraler Aspekt der sozialen Interaktion. Der interdisziplinäre Ansatz der SIA-Forschung hat zu bedeutenden Entwicklungen geführt, stellt aber auch eine Herausforderung dar – insbesondere für die Psychologie. Sie hat sich in letzten zehn Jahren rasant entwickelt. Diese Entwicklung, angefangen bei der Replikationskrise bis zur Renaissance der Forschungsmethoden und Denkansätze, wurde zum Teil durch die Open Science-Bewegung vorangetrieben. Es besteht ein dringender Bedarf, fragwürdige Forschungspraktiken zu identifizieren und zu entschärfen, was zudem die Bedeutung von Verfügbarkeit und Reproduzierbarkeit in der SIA-Forschung unterstreicht. Die Gewährleistung von Reproduzierbarkeit und Wiederholbarkeit ist entscheidend für die Verlässlichkeit von Ergebnissen und zentral für die wissenschaftliche Akzeptanz und Verallgemeinerung von Forschungsergebnissen. Daher wird INSPIRE-bis offene Forschungspraktiken und Einstellungen in der SIA-Forschung umfassend analysieren und behandeln. Zudem werden offene Forschungspraktiken, objektive Maßnahmen und Richtlinien definiert und implementiert, wobei der Schwerpunkt auf der Replizierbarkeit liegt. INSPIRE-bis erarbeitet Grundlagen offener Forschungspraktiken im Gebiet Affective Computing, die die Robustheit von Forschungsergebnissen verbessert und eine kollaborative und transparente Forschungskultur fördert.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Frankreich
Kooperationspartnerin
Professorin Dr. Catherine Pélachaud, Ph.D.
