Sicherungsnetze, Kreditzugang und Einkommensglättung

• Antragstellerin: Winta Beyene, Ph.D.
• Fachliche Zuordnung: Accounting und Finance ; Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
• Förderung: Förderung seit 2025
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 568938073

Haushalte erleben im Laufe ihres Lebens Einkommensschocks, sei es durch Arbeitsplatzverluste, Gesundheitskrisen oder Scheidungen. Der Schutz vor den finanziellen Folgen solcher Risiken bringt erhebliche Wohlfahrtsgewinne. Staatliche Sozialsysteme helfen, diese Risiken abzufedern, doch viele Menschen nutzen auch Kredite zur Einkommensglättung. Schulden sind oft das wichtigste Mittel zur Bewältigung solcher Schocks, jedoch gibt es bisher wenig Forschung zur Wirksamkeit von Kreditmärkten als Sicherheitsnetze – insbesondere in Abwesenheit staatlicher Programme. Das SNCAIS-Projekt untersucht, wie Haushalte, die von sozialen Sicherheitsnetzen ausgeschlossen werden, ihre Einkommen glätten und inwieweit dieser Ausschluss die lokale unternehmerische Aktivität beeinflusst. Zudem analysiert es, ob der Zugang zu Krediten diese Auswirkungen abfedern kann. Hierfür nutze ich ein natürliches Experiment, das auf einer bundesweiten Gesetzesänderung in den USA von 1996 basiert, die rechtmäßige Einwanderer für fünf Jahre von Sozialleistungen ausschloss. Ich kombiniere die Einführung dieses Verbots auf nationaler Ebene mit der heterogenen Umsetzung in den Bundesstaaten – einige kompensierten den Ausschluss durch eigene Maßnahmen –, um dessen Einfluss auf die Einkommensglättung durch lokale unternehmerische Tätigkeit zu untersuchen. Im Gegensatz zu staatlichen Sicherheitsnetzen, die Ressourcen zwischen Bevölkerungsgruppen umverteilen, verschieben Kreditmärkte sie innerhalb von Haushalten über die Zeit – mit Wirksamkeit abhängig von Kreditbeschränkungen. Ein besseres Verständnis dieser Einschränkungen ist zentral für die Politikgestaltung: Die Projektergebnisse können helfen, soziale Sicherheitsnetze zu optimieren und zu bewerten, ob erweiterter Kreditzugang vulnerable Haushalte effektiv unterstützt.

• DFG-Verfahren: Sachbeihilfen