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Schrift als Spur und Ausdruck. Das graphologische Wissen (1770-1950)

Fachliche Zuordnung Germanistische Literatur- und Kulturwissenschaften (Neuere deutsche Literatur)
Förderung Förderung von 2007 bis 2010
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 56911478
 
Die Beziehungsgeschichte von neuzeitlicher Individualität und Schriftlichkeit gehört seit langem zu den ergiebigsten und fruchtbarsten Gegenständen literaturwissenschaftlicher Forschung. Von Diltheys Entwurf der Geisteswissenschaft am Ende des 19. Jahrhunderts bis zu den medientheoretisch orientierten Neuansätzen einer Kulturwissenschaft am Ende des 20. Jahrhunderts bietet sie den Anlass zu Methodeninnovationen, die jeweils weit über den engeren disziplinären Kontext der Germanistik hinaus gewirkt haben. Ein zentrales Kapitel dieser Geschichte indes hat bisher die Aufmerksamkeit der Forschung nicht auf sich gezogen: das graphologische Wissen, das die Handschrift so nachdrücklich und unmittelbar an den Menschen binden will wie keine zweite Form der Thematisierung von Schriftlichkeit. Das mag mit dem reichlich obskuren Status zusammenhängen, den das graphologische Wissen im Gebäude der Wissenschaften seit jeher hat. Vielleicht gerade deswegen aber erlaubt es eine Diskursgeschichte des graphologischen Wissens, die Argumente, die Individuum und Schrift zusammenführen, aus neuer Perspektive zu formulieren: mit Blick auf die zentrale Differenz der Bezugsmodelle, die das moderne Wissen vom Menschen regeln - Identifizierung und Identität.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
 
 

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