Detailseite
Untersuchung der Beeinflussung der zellulären Seneszenz in der experimentellen normothermen Leberperfusion
Antragstellerin
Dr. Pia-Franziska Koch
Fachliche Zuordnung
Allgemein- und Viszeralchirurgie
Klinische Immunologie und Allergologie
Klinische Immunologie und Allergologie
Förderung
Förderung seit 2025
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 569138423
Die Lebertransplantation ist ein entscheidender Eingriff für Patienten mit Endstadium-Lebererkrankungen, akutem Leberversagen oder bestimmten Leberkrebsarten. Trotz Fortschritten in der Transplantationsmedizin werden die Ergebnisse durch Komplikationen wie Graft-Dysfunktion, Krankheitsrückfälle und Nebenwirkungen der immunsuppressiven Therapie beeinträchtigt. Ein zentrales Problem ist der Mangel an Spenderorganen, insbesondere von älteren Spendern, deren Organe aufgrund von Qualitätsbedenken oft ungenutzt bleiben. Zelluläre Seneszenz, bei der Zellen aufgrund von Stress oder Verletzungen nicht mehr teilen, spielt eine bedeutende Rolle bei der Alterung und Funktionsstörung von Organen. Seneszente Zellen tragen zu Entzündungen, Fibrose und Gewebeschäden bei, insbesondere in älteren Spenderorganen. Sie sezernieren entzündliche Faktoren, die Organschäden verstärken und die Reparaturkapazität verringern, was zu einer Verschlechterung der Graft-Funktion führt, besonders bei älteren Organen. Eine gezielte Behandlung dieser Zellen mit senolytischen Wirkstoffen wie Dasatinib und Quercetin hat vielversprechende Ergebnisse bei der Reduzierung von Entzündungen und der Verbesserung der Organfunktion gezeigt. Studien zeigen, dass Senolytika Komplikationen wie Entzündungen, Fibrose und Gallenwegsschäden lindern können. Die normotherme ex vivo Leberperfusion (NMP) hat sich als besonders vielversprechend erwiesen, um die Lebensfähigkeit von Organen zu verbessern, marginale Spenderorgane zu bewerten und die Aufbewahrungszeiten zu verlängern. NMP ermöglicht eine funktionelle Bewertung von Organen und bietet die Möglichkeit therapeutischer Eingriffe, etwa zur Entfernung von Toxinen oder der Verabreichung regenerativer Substanzen, um die Organfunktion vor der Transplantation zu verbessern. MikroRNA (miRNA), kleine nicht-kodierende RNA-Moleküle, regulieren die Organfunktion, das Altern und die zelluläre Seneszenz. Sie spielen eine Schlüsselrolle in Immunreaktionen, Graft-Funktion und Krankheitsrückfall. Bestimmte miRNA wurden als Biomarker für Organschäden und Alterung während NMP identifiziert. Diese miRNA könnten zuverlässige Indikatoren für die Organqualität und die Effekte senolytischer Behandlungen darstellen. Studien haben gezeigt, dass jüngere Lebern während der ex vivo Perfusion robustere Reaktionen auf oxidativen Stress zeigen als ältere Lebern, denen diese adaptive miRNA-Antworten fehlen könnten. Dies macht ältere Organe anfälliger für oxidative Schäden. Das Verständnis dieser molekularen Mechanismen könnte Strategien zur Organbewahrung und Verjüngung verbessern. Die Kombination von Senolytika, ex vivo Perfusion und miRNA-basierten Biomarkern könnte die Nutzung von Organen erhöhen, den Pool an Spenderorganen erweitern und langfristige Transplantationsergebnisse verbessern.
DFG-Verfahren
WBP Stipendium
Internationaler Bezug
USA
Gastgeber
Professor Stefan Tullius, Ph.D.
