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Bilinguale Flexibilität: Partner-adaptierte Sprachbalance und bilingualer Sprachwechsel in sozialer Interaktion

Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung seit 2025
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 548577702
 
Sprache ist ein zentrales Werkzeug der sozialen Interaktion. Es ist jedoch wenig darüber bekannt, wie sich bilinguale Sprachproduktion in interaktiven Kontexten gestaltet. Das Sprechen in einer nicht-dominanten Sprache erfordert eine flexible Regulierung der Sprachzugänglichkeit, um sich den situativen Anforderungen anzupassen – ein Zustand, den wir als situative Sprachbalance bezeichnen. Wir schlagen vor, dass soziale Interaktion einen starken Kontext für solche Anpassungen bietet. In diesem Projekt wird untersucht, wie die bilinguale Sprachproduktion von zwei zentralen Merkmalen sozialer Interaktion geprägt wird. Wir untersuchen dies in zwei komplementären Projektlinien: Projektlinie A untersucht, wie Sprecherinnen oder Sprecher ihre Sprachwahl an den sprachlichen Hintergrund ihrer Interaktionspartnerin oder -partner anpassen. Insbesondere untersuchen wir, wie der sprachliche Hintergrund einer Partnerin oder eines Partners die situative Sprachbalance der sprechenden Person beeinflusst und die gemeinsam genutzte(n) Sprache(n) begünstigt. Projektlinie B konzentriert sich auf bilinguales Turn-Taking und untersucht den gegenseitigen Einfluss von Sprachproduktion und Sprachverstehen in gemeinsamen Sprachwechselaufgaben. Hier analysieren wir, wie die situative Sprachbalance durch den aktuellen Sprachgebrauch beider Sprecherinnen und Sprecher dynamisch geformt wird. Beide Projektlinien konzentrieren sich auf die lexikalische Ebene und verwenden bilinguale Bildbenennungsaufgaben zur Messung von Benennlatenzen als Indikator für die situative Sprachbalance. Zusätzlich geben ereigniskorrelierte Potenziale Einblicke in die kognitiven Prozesse, die diesen Anpassungen zugrunde liegen. Mit der Untersuchung, wie Sprecherinnen und Sprecher ihren Sprachgebrauch an soziale Partnerinnen und Partner und Kontexte anpassen, steht dieses Projekt direkt im Einklang mit dem Kernprinzip der Forschungsgruppe, dass bilinguale Personen ihre situative Sprachbalance flexibel an situative Anforderungen anpassen. Unsere Ergebnisse werden zum Verständnis der Mechanismen zur Steuerung bilingualer Sprachproduktion in sozial interaktiven Kontexten beitragen.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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