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Bilinguale Flexibilität: Die Neurokognitive Grundlage von Sprachkontrolle und Anpassungsprozessen
Antragsteller
Professor Dr. Stefan Heim
Fachliche Zuordnung
Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung
Förderung seit 2025
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 548577702
Mehrsprachigkeit ist gekennzeichnet durch flexible Wechsel zwischen den mentalen Lexika der einzelnen Sprachen in Abhängigkeit von den Anforderungen der Situation. Dabei wird die dispositionelle Sprachbalance, die sich durch langfristige Anpassungsprozesse über die Lebensspanne ausbildet, kurzfristig durch Prozesse der Sprachkontrolle modifiziert. Dieses Projekt untersucht die neurokognitiven Mechanismen von kurz- und mittelfristigen re- bzw. proaktiven Prozessen von Sprachkontrolle und Anpassung. Den Kern des Projekts bildet die Untersuchung der neuronalen Grundlage dieser kognitiven Effekte von Sprachkontrolle und -anpassung in entsprechenden fMRT-Experimenten mit den folgenden Paradigmen, die behavioral pilotiert werden: Wir untersuchen zunächst genauer zwei etablierte Effekte in der Sprachwechselforschung, die N-2 Sprachwiederholungskosten (reaktiv) und den Effekt der geblockten Sprachreihenfolge in einer Serie von Bildbenennungsexperimenten, in denen die Zielsprache durch Hinweisreize angegeben ist. Danach gehen wir über Effekte im mentalen Lexikon hinaus und untersuchen auf der konzeptuell-semantischen Ebene Transfereffekte über Lexika hinweg. Zusätzlich werden zur Erfassung der dispositionellen Sprachbalance Leistungs- und Fragebogenmaße zur Sprachkompetenz der bilingualen Personen erhoben. Die Hinzunahme von funktioneller (aufgabenbezogen und in Ruhe) und struktureller (Faserbahnen) Konnektivität ermöglicht die Beschreibung der dynamischen Netzwerkstruktur im bilingualen Gehirn im Sinne des Zusammenspiels von dispositioneller und situativer Sprachbalance und -kontrolle. Das Projekt erweitert damit die Forschergruppe um eine neurokognitive Perspektive auf die Faktoren, die bilinguale Flexibilität bedingen.
DFG-Verfahren
Forschungsgruppen
Mitverantwortlich
Professor Dr. Iring Koch
