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Stressresilienz und gesundes Altern - ein multidimensionaler Ansatz
Antragstellerin
Annabell Coors, Ph.D.
Fachliche Zuordnung
Gerontobiologie und Geriatrie
Biologische Psychologie und Kognitive Neurowissenschaften
Epidemiologie und Medizinische Biometrie/Statistik
Biologische Psychologie und Kognitive Neurowissenschaften
Epidemiologie und Medizinische Biometrie/Statistik
Förderung
Förderung seit 2025
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 570228492
Die Gesellschaften von heute und morgen stehen vor der großen Herausforderung einer alternden Bevölkerung, die die Gesundheitssysteme an ihre Grenzen bringt. Gleichzeitig bedroht die steigende Prävalenz psychischer Erkrankungen infolge immer häufiger auftretender globaler Krisen (Pandemien, Kriege, Wirtschaftskrisen) die psychische Gesundheit der Gesellschaft. Psychische Gesundheit ist eine wichtige Determinante und ein Prädiktor gesunden Alterns. Dieses Projekt befindet sich daher an der Schnittstelle zwischen Schutz der psychischen Gesundheit und gesundem Altern. Stressresilienz gilt als Schutzfaktor für psychische Gesundheit, aber Belege für den Zusammenhang mit altersrelevanten Outcomes wie kognitiver Reserve und biologischem Alter sind selten. Ein klarer Nachweis dieses Zusammenhangs ist grundlegend für die Entwicklung präventiver Ansätze zur Förderung des gesunden Alterns, die auf die Interaktion zwischen Stressresilienz und kognitiven und biologischen Mechanismen des gesunden Alterns abzielen. Anhand eines normativen Maßes für die Stressreaktivität wird die Stressresilienz von rund 470.000 Teilnehmern der UK Biobank Study ermittelt. In einem Teil des Projekts wird untersucht, ob Stressresilienz mit kognitiver Reserve zusammenhängt. Die kognitive Reserve ist ein Konstrukt, das erklärt, warum manche Personen trotz pathologischer Gehirnveränderungen kognitiv unbeeinträchtigt sind. Zu deren Messung wird die kognitive Leistung ins Verhältnis zum Gesundheitszustand des Gehirns gesetzt, der durch strukturelle MRT-Maße ermittelt wird. Die Hypothese lautet, dass höhere Stressresilienz mit größerer kognitiver Reserve einhergeht. Parallel dazu wird untersucht, ob Stressresilienz mit zwei Maßen des biologischen Alters zusammenhängt, nämlich dem phänotypischen Alter (PhenoAge) und dem Alter nach der Klemera-Doubal-Methode (KDMAge). Dies sind Schätzwerte, die versuchen, die mit zunehmendem Alter abnehmende Integrität der Körpersysteme zu erfassen und Mortalität oder Funktionsfähigkeit vorherzusagen. Sie können in Beziehung zum chronologischen Alter gesetzt werden, um festzustellen, ob beschleunigtes, verlangsamtes oder durchschnittliches Altern vorliegt. Die Hypothese lautet, dass höhere Stressresilienz mit verlangsamtem biologischem Alter einhergeht. In beiden Projektteilen wird der wichtige Einfluss von Geschlechtsunterschieden auf den Zusammenhang zwischen Stressresilienz und gesundem Altern untersucht. Insgesamt wird dieses Projekt Ansatzpunkte für ein längsschnittliches Folgeprojekt liefern, das sich auf kausale Wechselwirkungen zwischen gesundem kognitivem und biologischem Altern konzentriert, einschließlich nichtlinearer Dynamiken des gesunden Alterns und der Stressresilienz, sowie auf die mechanistischen Zusammenhänge zwischen Stressresilienz und gesundheitlichen Outcomes wie kognitiver Leistung, Depression und Demenz. Das vorliegende Projekt wird bereits wichtige Erkenntnisse über den Einfluss von Stressresilienz auf gesundes Altern liefern.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
