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Auswirkungen aktiver Mobilität auf die psychische Gesundheit und die zukünftige Verkehrsmittelwahl: Innovation eines Within-Subject Encouragement Designs zur Verbesserung des kausalen Verständnisses von Mensch-Umwelt-Interaktionen im Alltag von Stadtbewohnern
Antragstellerinnen / Antragsteller
Professor Dr. Stefan Fina; Professorin Dr. Martina Kanning
Fachliche Zuordnung
Sozialpsychologie und Arbeits- und Organisationspsychologie
Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Städtebau/Stadtentwicklung, Raumplanung, Verkehrs- und Infrastrukturplanung, Landschaftsplanung
Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Städtebau/Stadtentwicklung, Raumplanung, Verkehrs- und Infrastrukturplanung, Landschaftsplanung
Förderung
Förderung seit 2025
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 570368939
In diesem Folgeantrag wird die Untersuchung von Mensch-Umwelt-Interaktionen (person-place interactions) fortgesetzt. Raum- und sozialwissenschaftliche Methoden werden kombiniert, um neue Erkenntnisse über die Anforderungen an eine gesundheitsfördernde Stadtentwicklung zu gewinnen. Der Zusammenhang zwischen aktiver Mobilität (z.B. min. 15 Minuten zu Fuß gehen/Rad fahren) und psychischer Gesundheit steht dabei im Mittelpunkt. Dieses Projekt baut auf den Ergebnissen des Vorgängerprojekts auf, indem es kausale Zusammenhänge analysiert, geeignete Messmethoden identifiziert und Analyseroutinen entwickelt, um Umweltmerkmale in Echtzeit zu untersuchen. Theoretische Annahmen und empirische Belege deuten darauf hin, dass aktive Mobilität die physische und psychische Gesundheit verbessert. Die Befunde zur psychischen Gesundheit sind jedoch inkonsistent. Um diese Forschungslücke zu schließen, fehlen Erkenntnisse darüber, wie Menschen mit ihrer Umwelt interagieren und inwiefern momentane affektive Reaktionen auf Umweltbedingungen mit psychischer Gesundheit und zukünftiger aktiver Mobilität assoziiert sind. Im Folgeprojekt wird daher zunächst ein within-person encouragement design verwendet, um die kausalen Effekte von aktiver Mobilität zu untersuchen. Dieses Design kombiniert einen experimentellen Ansatz mit der Möglichkeit, momentane Reaktionen im Alltag und in Echtzeit zu erfassen (ambulantes Assessment). Wir manipulieren die aktive bzw. inaktive Mobilität der Teilnehmenden und analysieren Effekte (between- /within-subject) mit Hilfe eines zweistufigen Strukturgleichungsmodells. Darüber hinaus identifizieren und implementieren wir neue Datenerfassungsmethoden, um Informationen über Umwelteigenschaften und -bedingungen ebenfalls in Echtzeit zu extrahieren. Es werden Analyseroutinen entwickelt, um zeit- und raumvariable Effekte zwischen der Umwelt, dem individuellen Mobilitätsverhalten von Personen und dem momentanen Erleben von affektiven Reaktionen oder Stress in Echtzeit zu untersuchen. Außerdem interessiert uns, inwieweit diese Erfahrungen das zukünftige Mobilitätsverhalten bestimmen. Dazu untersuchen wir den Zusammenhang zwischen positiven und negativen affektiven Reaktionen und verschiedenen affektiven und reflektiven Motivationszuständen (z.B. Einstellung, Begehren, Intention). Mit Hilfe einer Mediationsanalyse analysieren wir, inwieweit diese Zusammenhänge das spätere aktive oder inaktive Mobilitätsverhalten (3 und 6 Monate später) vorhersagen. Dieser Folgeantrag testet (1) einen innovativen experimentellen Ansatz im Feld, entwickelt (2) neue Routinen zur Erfassung und Analyse von Umweltmerkmalen und Umweltbedingungen und untersucht (3) den Mechanismus, wie affektive Reaktionen zukünftiges Mobilitätsverhalten vorhersagen. Damit liefern wir methodische Fortschritte und wissenschaftliche Erkenntnisse, um zeitlich und räumlich variierende Effekte zu analysieren und unser Verständnis von gesundheitsfördernden städtischen Umgebungen zu verbessern.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Kooperationspartner
Professor Dr. Markus Reichert
