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PATHS: Erforschung der Beziehungen zwischen physiologischen, persönlichen, sozialen und umweltbezogenen Ressourcen, GPS-gestützter Life-Space Mobilität und Frailty – eine Machbarkeitsstudie
Antragstellerin
Dr. Sandra Mümken
Fachliche Zuordnung
Gerontobiologie und Geriatrie
Förderung
Förderung seit 2025
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 570450001
Life-Space Mobilität (LSM) ist definiert als aktive oder passive Bewegung durch verschiedene inner- und außerhäusliche Umgebungen (z.B. innerhalb der eigenen Wohnung, der Nachbarschaft, der Stadt, in der man lebt, und darüber hinaus) und steht mit außerhäuslichen Aktivitäten und sozialer Teilhabe in Verbindung. Fragebögen sowie objektive Messverfahren mittels GPS (Globales Positionsbestimmungssystem) werden eingesetzt, um die LSM älterer Erwachsener zu bestimmen. GPS-gestützte LSM gewinnt in der interdisziplinären Alternsforschung zunehmend an Bedeutung. Es konnte gezeigt werden, dass GPS-gemessene LSM und Bewegungsattribute (z.B. Nutzung von aktivem oder passivem Transport) im Zusammenhang mit Alzheimer, Depression und körperlicher Fitness stehen. Gebrechlichkeit (Frailty) ist eines der führenden geriatrischen Syndrome mit einer Prävalenz von 13,7 % für Gebrechlichkeit und 47,2 % für die Vorstufe der Gebrechlichkeit bei älteren Erwachsenen über 60 Jahren in Deutschland. Erste Ergebnisse weisen auf die Nützlichkeit von GPS-gemessener LSM als digitalen Marker zur Identifizierung von Gebrechlichkeit hin. Dieser kann für die Diagnose, Erforschung und Behandlungsplanung verwendet werden. Die Beziehung zwischen GPS-gemessener LSM, physiologischen (z.B. Biomarker für Entzündungen), persönlichen (z.B. Depressionen), sozialen (z.B. Anzahl der sozialen Aktivitäten) und umweltbezogenen (z.B. Anteil an Grünflächen) Faktoren und Gebrechlichkeit ist wenig untersucht. Ein besseres Verständnis dieser Zusammenhänge ermöglicht die Nutzung objektiver GPS-Daten zur Erkennung und Prävention von Frailty. Um diese Zusammenhänge mit statistischen Methoden der Pfadanalyse zu untersuchen, ist eine Beobachtungsstudie mit mindesten 250 zu Hause lebenden älteren Menschen erforderlich. Um geeignete Erhebungsmethoden auszuwählen, verschiedene ambulante Rekrutierungsstrategien zu etablieren, die Akzeptanz der Teilnehmenden für vier aufeinanderfolgende Wochen der GPS-Datenerhebung zu evaluieren sowie Barrieren und Förderfaktoren für die Studiendurchführung zu identifizieren, wird eine Machbarkeitsstudie mit 25 Teilnehmenden durchgeführt. Die Durchführbarkeit wird mit Hilfe gemischter Methoden (beschreibend quantitativ und qualitativ) bewertet. Dies beinhaltet die Bewertung der Belastung der Teilnehmer, die Dokumentation der Studienabläufe und Studienkennzahlen in Kombination mit qualitativen Interviews. Interviews werden mit den Teilnehmenden sowie dem Personal der teilnehmenden Kliniken geführt. Die Ergebnisse werden in die Planung und Durchführung der „PATHS - Hauptstudie“ einfließen, die Informationen über den potenziellen Einsatz von GPS-gestützter LSM für die Diagnose, Behandlung und Prävention von Gebrechlichkeit liefern wird. Darüber hinaus werden die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie dazu beitragen, dass die Messung von GPS-gestützter LSM in weitere Studien aus den Bereichen der (Bio-) Gerontologie und Geriatrie integriert wird.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
