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Präventive Effekte von körperlicher Aktivität bei Atherosklerose - die Rolle residenter Makropagen in der Aorta

Antragstellerin Dr. Ulrike Meyer-Lindemann
Fachliche Zuordnung Kardiologie, Angiologie
Förderung Förderung seit 2025
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 570679537
 
Ein gesunder Lebensstil mit regelmäßiger Bewegung senkt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen deutlich. Deshalb empfehlen aktuelle Leitlinien pro Woche mindestens 150 Minuten körperliche Betätigung. Wir wollen in unserem Forschungsprojekt der Frage nachgehen, ob dieser Schutzeffekt unter anderem auf Veränderungen bestimmter Immunzellen – sogenannter “residenter Makrophagen” – in den Blutgefäßen zurückzuführen ist. Genauer gesagt vermuten wir, dass freiwilliges Laufradtraining bei Mäusen die Zahl residenter Makrophagen in der Aorta (der Hauptschlagader) beeinflusst – und zwar dadurch, dass entweder ihre Vermehrung vor Ort oder die Zuwanderung von Vorläuferzellen verändert wird. Darüber hinaus gehen wir davon aus, dass Bewegung die Eigenschaften und Funktionen (Phänotyp) dieser Immunzellen so verändert, dass die Blutgefäße widerstandsfähiger gegen Arterienverkalkung (Atherosklerose) werden. Diese Annahmen stützen sich unter anderem auf eine überraschende Beobachtung aus Pilotversuchen: Nach sechs Wochen freiwilligem Lauftraining war die Zahl residenter Makropahagen in der Aorta von gesunden Mäusen im Vergleich zu inaktiven Mäusen deutlich reduziert. Diese bisher unveröffentlichten Daten widersprechen der weit verbreiteten Ansicht, dass residente Makrophagen grundsätzlich gesundheitsfördernd wirken. In Kombination mit der bekannten Schutzwirkung von Bewegung vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen legen unsere Ergebnisse nahe, dass bestimmte residente Makrophagen dem Körper möglicherweise auch schaden können. Wenn wir diese scheinbar widersprüchlichen Befunde besser verstehen, könnten wir neue Erkenntnisse über die Rolle residenter Makrophagen und über die Entstehung von Atherosklerose gewinnen. Frühere Studien – sowohl von uns als auch von anderen – zeigen, dass Bewegung die Produktion von Vorläuferzellen (Monozyten) im Knochenmark senkt und Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugt. Es ist auch bekannt, dass freiwilliges Laufradtraining bei Mäusen mit Fettstoffwechselstörungen bereits vorhandene Atherosklerose reduziert. Neuere Ergebnisse aus unserem Labor zeigen zudem, dass Bewegung auch vor beginnender Atherosklerose schützt, wenn Mäuse nur kurzzeitig unter erhöhten Blutfettwerten leiden. Diese Beobachtungen motivieren uns, genauer zu erforschen, wie körperliche Aktivität die Widerstandskraft der Blutgefäße verbessert. Dabei gehen wir davon aus, dass residente Makrophagen eine wichtige Rolle spielen. Wenn wir herausfinden, warum ein bewegungsarmer Lebensstil die Zahl dieser Zellen erhöht und gleichzeitig die Widerstandsfähigkeit der Arterien senkt – und wie beides miteinander zusammenhängt – könnten daraus neue Ansätze für Therapien entstehen, die gezielt das Immunsystem beeinflussen.
DFG-Verfahren WBP Stipendium
Internationaler Bezug USA
 
 

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