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Die Rolle von Lipocalin 2 im Fortpflanzungssystem - Erkenntnisse über die Expression und Funktion im Hoden
Antragstellerin
Dr. Sarah Katharina Schröder-Lange
Fachliche Zuordnung
Reproduktionsmedizin, Urologie
Biochemie
Zellbiologie
Biochemie
Zellbiologie
Förderung
Förderung seit 2025
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 572481158
Lipocalin 2 (LCN2), ein Protein welches ursprünglich aus neutrophilen Granulozyten isoliert und als Transporter für kleine hydrophobe Moleküle beschrieben wurde, ist bereits bei leberbezogenen Pathologien intensiv untersucht worden. Darüber hinaus wird LCN2 in verschiedenen Krebsarten der Fortpflanzungsorgane stark exprimiert, was es als wertvollen Biomarker und potenzielles therapeutisches Ziel einstuft. Um LCN2 in einem pathophysiologischen Kontext vollständig zu verstehen, ist es wichtig seine physiologischen Funktionen zu untersuchen. Es gibt jedoch nur wenige Daten über die physiologische Expression und Funktion von LCN2 in den Fortpflanzungsorganen. Die LCN2-Expression kann durch Steroidhormone, insbesondere durch Östrogene, reguliert werden, da der LCN2-Promotor ein estrogen responsive element enthält. Kürzlich wurde gezeigt, dass die Ausschaltung des Östrogenrezeptors alpha, einer wichtigen Komponente der Östrogensignalübertragung, zu einer deutlich erhöhten LCN2-Expression in den Eierstöcken und Hoden von Mäusen führt. Darüber hinaus gibt es Belege für einen Zusammenhang zwischen LCN2 und der Fruchtbarkeit, da eine globale Ausschaltung von LCN2 die Fortpflanzungsfähigkeit von Mäusen negativ beeinflusst. Umgekehrt haben induzierte Unfruchtbarkeitsmodelle bei männlichen Mäusen zu einer erhöhten LCN2-Expression in den Hoden geführt. Ein detailliertes Verständnis der physiologischen Rolle von LCN2 im Reproduktionssystem steht jedoch noch aus. Ziel dieses Projekts ist es, ein umfassendes Verständnis der Rolle von LCN2 im männlichen Fortpflanzungssystem zu erlangen. Zunächst werden wir die genauen Expressionsmuster von LCN2 in männlichem Fortpflanzungsgewebe unter physiologischen Bedingungen entschlüsseln und uns dabei auf das Hodensystem konzentrieren. Darüber hinaus werden Gewebe von Lcn2-defizienten Mäusen verwenden, um die Funktionen von LCN2 zu entschlüsseln, indem wir die Histologie, Spermatogenese und Steroidogenese analysieren. In vitro werden wir untersuchen, wie LCN2 seine Funktionen vermittelt, indem wir geeignete primäre Hodenzellen und Zelllinien mit exogenem LCN2 stimulieren, um die Signalwege zu charakterisieren, an denen LCN2 beteiligt ist. Schließlich wird die Expression von LCN2 in erkrankten menschlichen Hoden untersucht, um festzustellen, ob die Daten aus der Maus auf die menschliche Physiologie übertragen werden können. Das übergeordnete Ziel dieses Projekts ist es, neue Erkenntnisse über die Funktion und Regulierung von LCN2 in den Hoden zu gewinnen. Das Projekt wird unser Wissen über LCN2 und seine Rolle im männlichen Reproduktionstrakt erweitern und eine Grundlage für ein besseres Verständnis des Übergangs zu pathophysiologischen Krankheiten schaffen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
