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Koloniale Kunst-Topographie. C. R. Ashbees Inventar des arabischen Palästina, 1918–1922
Antragstellerin
Dr. Moya Tönnies
Fachliche Zuordnung
Kunstgeschichte
Förderung
Förderung seit 2025
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 573076433
Ziel des Projektes ist eine Gesamtdarstellung des Beitrages des britischen Architekten, Denkmalpflegers und Designers C. R. Ashbee (1863-1942) für die Erhaltung von arabisch geprägten Baukulturen, handwerklichen Techniken und Künsten Palästinas für die Zeit 1918-1922. Als einer der wichtigsten Protagonisten der Arts and Crafts Bewegung war Ashbee von der Vorstellung geleitet, er könne mit der Methodik seines bereits in England um die Jahrhundertwende entwickelten denkmalpflegerischen Programms und seinen Erfahrungen als Kunst-Edukator Bestände lokaler Kulturen Palästinas sichern. Ashbees Dokumentationen haben eine besondere Bedeutung für die kunsthistorische Erforschung der Region, denn gerade die Baukulturen, das Handwerk und die Künste des 18., 19. und frühen 20. Jahrhunderts, die er besonders wertschätzend dokumentierte, sind in der Kunstgeschichte bislang kaum präsent. Sein schriftliches und zeichnerisches Gesamtwerk aus den Jahren 1918-1922 wird erkundet und der Forschung in Form einer nach Ortslagen gegliederten Kunst-Topographie zugänglich gemacht. Es werden exemplarische Beiträge seiner Ideen und Praktiken, darunter seine bislang von der Forschung nicht wahrgenommene Gründung einer Jerusalemer Kunstschule und einer musealen Sammlung, daraufhin untersucht, ob und wie die lokale Bevölkerung auf seine Konzepte reagierte und in welcher Form sich Widerstand gegen seinen Paternalismus entwickelte, der eine dauerhafte Implementierung seiner konservatorischen Konzepte letztlich verhinderte. Die Arbeit liefert wissenschaftliche Grundlagenforschung auf dem Gebiet der Denkmalpflege im Nahen Osten.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
