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"Der Reichstag zu Augsburg 1555", bearbeitet von: Rosemarie Aulinger, Erwein Eltz und Ursula Machoczek (Deutsche Reichstagsakten. Jüngere Reihe; Band 20)

Subject Area Early Modern History
Term from 2008 to 2009
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 58754155
 
Die vorliegende Edition gilt dem Augsburger Reichstag von 1555, der die Regierungszeit Karls V. abschließt. Der Schwerpunkt der Verhandlungen lag auf der Herstellung eines dauerhaften Friedens in der Religionsfrage nach der Periode der zeitlich befristeten Friedstände (seit 1532). Zum erstenmal wird mit der Edition der Akten die Entstehung des Textes des Augsburger Religionsfriedens in allen Stadien dokumentiert, so dass die Diskussions- und Entscheidungsfindungsprozesse exakt nachvollziehbar werden. Durch Beitexte werden die Interessen der beiden Religionsparteien und einzelner Reichsstände erkennbar gemacht; der Rekonstruktion der Verhandlungen dienen die Protokolle der Beratungen im Kurfürsten- und Fürstenrat. Das zweite große Thema des Reichstags war die dauerhafte innere Befriedung nach Schmalkaldischem Krieg, Fürstenaufstand und Markgräfler Krieg, Das Ergebnis der Beratungen war die Exekutionsordnung, die gleichfalls erstmals in textkritischer Bearbeitung vorgelegt wird. Von der 1555 revidierten Reichskammergerichtsordnung sind in die Edition nur die Abweichungen gegenüber der Fassung von 1548 (gedruckt in Bd. 18 der Reihe) aufgenommen. Schon die Berufung des Reichstags zeigt die schwierige politische Situation; die abgedruckten Texte zu den Vorbereitungen lassen insbesondere das Engagement König Ferdinands erkennen - die wiedergegebenen Dokumente zu den Gesandtschaften an die Fürstenhöfe und die Instruktionen verschiedener Fürsten für ihre Gesandten bieten gewissermaßen eine Momentaufnahme der Schwierigkeiten und der SituatJonsbeurteilungen sowie der Wünsche der einzelnen Reichsstände. Der Streit zwischen Albrecht Alkibiades und den fränkischen Einungsverwandten, der auf dem Forum des Reichstags ausgetragen wurde, ist mit den wichtigsten Texten als Teil der Supplikationen, die im übrigen als Regest und in Listenform wiedergegeben sind, dokumentiert. Von den Korrespondenzen sind Schriftstücke aufgenommen worden, die Berichte und Stellungnahmen zu den verhandelten Reichstagsmaterien enthalten und der Ergänzung der Instruktionen, Protokolle und Verhandlungsakten dienen. Nahezu alle wiedergegebenen Texte sind bisher ungedruckt. Ihre verlässliche Edition und Übersichtliche Präsentation wird der weiteren Erforschung der Reichs- und Territorialgeschichte um die Mitte des 16. Jahrhunderts unter verschiedenen Aspekten - Religion, Recht, Politik, Verhältnis von Zentralgewalt zu den Ständen und der Stände untereinander, Sonderanliegen einzelner Stände sowie Beiträge zu Wirtschafts-, Kultur- und Alltagsgeschichte - neue Impulse geben.
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