Project Details
Projekt Print View

Einfluss von ökologischer und sexueller Selektion auf den phänotypischen Polymorphismus beim Erdbeerfröschchen Dendrobates pumilio

Subject Area Ecology and Biodiversity of Animals and Ecosystems, Organismic Interactions
Term from 2008 to 2012
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 58774966
 
Natürliche und sexuelle Selektion werden als mögliche Erklärungen für phänotypische Divergenz zwischen Populationen herangezogen. Unser Modellsystem, der Erdbeerfrosch Oophaga pumilio, kommt in Panama und Costa Rica vor und unterscheidet sich in seinen Rufen, seiner Körperfärbung (Farbpolymorphismus: kryptisch bis aposematisch gefärbte Populationen) und anderen Merkmalen zwischen Populationen. Dieses Projekt untersucht, ob ökologische Faktoren (Habitatstruktur, Prädation, Parasitenbefall) und/oder sexuelle Präferenzen entscheidend für die phänotypische Divergenz sind. Die Kombination von visuellen und akustischen Signalen in Zusammenhang mit sexueller als auch natürlicher Selektion wurde bis heute in keinen anderen Organismus untersucht. Die bisher erhobenen Daten deuten daraufhin, dass die akustischen Signale in der intraspezifischen Kommunikation sowohl für Männchen als auch für Weibchen eine größere Rolle spielen als die visuellen Signale und dass visuelle Signale nur in wenigen Populationen eine Rolle zu spielen scheinen. Prädationsexperimente lassen vermuten, dass das Prädationsrisiko durch Vögel in kryptisch gefärbten wesentlich geringer ist als in aposematisch gefärbten Froschpopulationen. Dies liefert eine erste Erklärungsmöglichkeit für den enormen bisher völlig ungeklärten Farbpolymorphismus bei Erdbeerfröschen und bedarf daher weiterer Aufmerksamkeit. Transmissionsexperimente gaben keine Hinweise auf unterschiedliche Übertragbarkeit lokaler und nicht-lokaler Rufe in den Habitaten mehrerer Populationen. Der Parasitenbefall wurde noch nicht erschöpfend analysiert.
DFG Programme Research Grants
 
 

Additional Information

Textvergrößerung und Kontrastanpassung