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Chronologie und Chorologie der Trichterbecherkultur
Antragstellerin
Professorin Dr. Doris Mischka
Fachliche Zuordnung
Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung
Förderung von 2007 bis 2010
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 60761264
Die Trichterbecherkultur ist ein Kulturphänomen an der Schnittstelle zwischen Nordund Mittel-, sowie zwischen West- und Osteuropa. Ihre Erforschung ist aus drei Gründen an einem toten Punkt angelangt:1. Die bisherige Beschränkung auf regionale Gruppen wirkt sich hemmend auf die notwendigen überregionalen Vergleiche aus.2. Die Periodisierung ist in chronologischer Hinsicht nur eingeschränkt verwendbar, da sie ausschließlich auf typologischer Basis beruht und naturwissenschaftliche Daten oder Stratigraphien bisher unzureichend berücksichtigt wurden.3. Die Trichterbecherkultur ist ein Konglomerat unterschiedlicher Erscheinungen komplexer Gesellschaftsstrukturen, die sich in den materiellen Hinterlassenschaften manifestiert haben. Ein weitergehendes Verständnis ist nur durch Klarheit in zeitlicher und räumlicher Entwicklung möglich.Daher wird ein neuer Ansatz verfolgt, der auf vier Aspekten beruht:1. Einsatz moderner naturwissenschaftlicher Datierungsverfahren (AMS-Daten mit hoher Messgenauigkeit) und Herausarbeitung stratigraphischer Abfolgen;2. Standardisierte Materialbearbeitung ganzer Inventare, anstelle einzelner Keramikoder Steingerätetypen;3. Auswertung der Daten mit adäquaten quantitativen Methoden;4. Diachrone Kartierung, wie sie sich aus den Schritten 1.-3. ergibt.Als Ausgangspunkt für diese Untersuchung dient das Gräberfeld Flintbek, welches verschiedene Voraussetzungen erfüllt:• Moderne, einheitliche und vollständige Ausgrabung• Zentrale Lage im Verbreitungsgebiet der Trichterbecherkultur• und damit verbundene Schlüsselstellung im Kommunikations- und Interaktionssystem dieser Zeit• Zeitliche Tiefe durch Belegung während aller Phasen des nordmitteleuropäischen Neolithikums
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen