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Einfluß von Landnutzung, Ausbreitungsfähigkeit und Totholz auf die Nahrungsbiologie, Gemeinschaftsstruktur und den Reproduktionsmodus von Hornmilben (Oribatida, Acari)

Fachliche Zuordnung Ökologie und Biodiversität der Pflanzen und Ökosysteme
Förderung Förderung von 2008 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 60904769
 
Die Faktoren und Prozesse die Tiergemeinschaften beeinflussen sind bisher nur wenig untersucht. Theoretischer Weise sind Tiergemeinschaften entweder vorhersagbar und von Nischenprozessen gesteuert oder von Stochastizität geprägt (Neutrale Modelle). Für oberirdische Arthropoden-Gemeinschaften, Mikroorganismen und für tropische Pflanzen sind diese Prozesse gut untersucht. Im Gegensatz dazu sind die strukturierenden Faktoren von Bodentiergemeinschaften bisher kaum verstanden. Das DFG Projekt Biodiversity Exploratorien bildet einen hervorragenden Rahmen um Faktoren zu verstehen, die zum Verständnis der Zusammensetzung von Bodentier-Gemeinschaften beitragen können. Ein perfekter Model Organismus zum Verständnis der strukturierenden Faktoren für Bodentiere sind Oribatiden (Hornmilben). Sie sind sehr häufig (mit Dichten von bis zu 400.000 ind./m²) und kommen in großer Diversität in allen Böden dieser Erde vor. Landnutzung ist einer der wichtigsten Faktoren, der heutzutage terrestrische Ökosysteme beeinflusst. Seit mehr als 10.000 Jahren beeinflussen Menschen terrestrische Ökosysteme; die intensivsten Veränderungen erfolgten dabei in den letzten 150 Jahren seit dem Beginn der intensiven Landwirtschaft sowie dem großflächigen Kahlschlag vieler Wald. Insgesamt ist mehr als die Hälfte der Oberfläche der Erde durch menschliche Aktivität beeinflusst. Wir untersuchen (1) die langfristige Zersetzung von Totholz entlang eines Wald Landnutzungsgradienten. Wir hypothetisieren, dass Oribatiden Gemeinschaften im Totholz durch Landnutzung aber auch durch lokal vorhandene Gemeinschaften beeinflusst werden (environmental filtering vs. Nischen Hypothese). Mit zunehmender Zeit wird die Bedeutung von Environmental filtering zunehmen. Wir untersuchen weiterhin (2) welche Faktoren die Oribatiden Gemeinschaften in Boden und Streu beeinflussen. Dazu nutzen wir die Methode der Community Phylogenetics. Wir hypothetisieren, dass Oribatiden Gemeinschaften vor allem durch abiotische Faktoren und durch die vorhandenen trophischen Nischen beeinflusst werden. Drittens (3) untersuchen wir die langfristige zeitliche Dynamik in Oribatiden Gemeinschaften in den Wald Ökosystemen der Biodiversitäts-Exploratorien entlang eines Landnutzungsgradienten. Wir hypothetisieren, dass Landnutzung die Oribatiden Gemeinschaften über die Zeit nur wenig beeinflusst, weil Oribatiden Gemeinschaften generell nur wenig von der Anwesenheit verschiedener Waldtypen beeinflusst werden und generell gut vorhersagbar sind. Viertens (4) untersuchen wir die Resilienz der Oribatiden Gemeinschaften nach einer Störung entlang eines Landnutzungsgradienten. Wir hypothetisieren, dass die Erholung von Oribatiden Gemeinschaften in naturnahen Buchen Ökosystemen schneller ist als in bewirtschafteten Nadelwäldern.
DFG-Verfahren Infrastruktur-Schwerpunktprogramme
Internationaler Bezug USA
Beteiligte Person Professor Dr. Roy A. Norton
 
 

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