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Pietistische Kommunikationsnetzwerke. Erschließung der pietistischen Korrespondenz im Hauptarchiv der Franckeschen Stiftungen zu Halle und in der Universitäts- und Forschungsbibliothek Erfurt/Gotha, Forschungsbibliothek Gotha.

Fachliche Zuordnung Evangelische Theologie
Förderung Förderung von 2008 bis 2013
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 64345262
 
Erstellungsjahr 2013

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das Ziel des Projekts bestand in der formalen und inhaltlichen Erschließung von 21.000 Briefen aus dem Hauptarchiv der Franckeschen Stiftungen und der Forschungsbibliothek Gotha im Zeitraum von etwa 1660 bis 1769 in einer gemeinsamen Datenbank. Im Projektzeitraum wurden insgesamt 17.400 Briefe nach den Regeln zur Erschließung von Nachlässen und Autographen (RNA) verzeichnet, davon 15.571 Briefe des Hauptarchivs der Franckeschen Stiftungen und 1.829 Briefe aus dem Bestand der Forschungsbibliothek Gotha. Während der Fortsetzung des Projekts wurden weitere 3.000 Briefe erschlossen. Die inhaltliche Erschließung umfasst neben einer kurzen, stichpunktartigen Zusammenfassung normierte Sach-, Körperschafts- und Personenschlagwörter sowie geografische Schlagwörter, die eine einheitliche inhaltliche Recherche mittels eines kontrollierten Vokabulars gewährleisten. Im Zuge der Verzeichnung wurden insgesamt 3.592 Personenstammsätze ergänzend zu bereits vorhandenen Personeneinträgen neu angelegt und mit biografischen Angaben versehen. Von besonderer Bedeutung für die Forschung zum pietistischen Kommunikationsnetzwerk sind die fast 9.500 in den Briefen erwähnten Personennamen, die ohne die inhaltliche Erschließung einer wissenschaftlichen Auswertung nicht zur Verfügung stehen würden. In Eigenleistung der Franckeschen Stiftungen wurden 4.037 Briefe erschlossen, darunter 1.537 im vierten Projektjahr. Während des Projekts wurden damit insgesamt rund 24.500 Briefe erschlossen. Die Korrespondenzen spiegeln die strukturelle Funktionsweise sowie die zeitliche und räumliche Expansion des Halleschen Kommunikationsnetzwerks wider und sind damit für das (Selbst)Verständnis des Halleschen Pietismus von zentraler Bedeutung. Vor dem Hintergrund der von Francke intendierten Generalreformation der Welt umfassen sie ein reichhaltiges Spektrum an Themen, bei denen religiöse, kirchliche und universitäre Inhalte deutlich überwiegen, aber auch soziale, pädagogische und wirtschaftliche Fragen behandelt sowie medizinische, landeskundliche, politische bis hin zu sprach- und literaturwissenschaftlichen Problemen angesprochen werden. Alle Erschließungsergebnisse stehen in einer über die Website der Franckeschen Stiftungen erreichbaren Datenbank unter der Adresse http://192.124.243.55/cgi-bin/gkdb.pl zur Verfügung. In dieser Datenbank sind die Angaben aus vorangegangenen, von der DFG geförderten Erschließungsprojekten mit den neu erschlossenen Daten zusammengeführt worden. Briefe, die bereits in ausgewählten wissenschaftlichen Editionen veröffentlicht sind, wurden mit Zustimmung der entsprechenden Verlage und Autoren digitalisiert und mit den Erschließungsdaten der Datenbank verbunden, so dass sie ebenfalls im Netz abrufbar sind.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • August Hermann Francke und das hallische Kommunikationsnetzwerk: Bedeutung, Überlieferung, Erschließung. In: Die Welt verändern. August Hermann Francke – Ein Lebenswerk um 1700. Katalog zur Jahresausstellung der Franckeschen Stiftungen im Festjahr „Vision und Gewissheit – Franckes Ideen 2013“. Hg. v. Holger Zaunstöck, Thomas Müller-Bahlke und Claus Veltmann. Halle 2013 (Kataloge der Franckeschen Stiftungen, 29), S. 157-165
    Brigitte Klosterberg
  • „Denn was wir da gutes hineinschreiben, das geht durch alle christlichen Gemeinen in America“ – das internationale Kommunikationsnetzwerk August Hermann Franckes. In: Die Welt verändern. August Hermann Francke – Ein Lebenswerk um 1700. Katalog zur Jahresausstellung der Franckeschen Stiftungen ... Hg. v. Holger Zaunstöck, Thomas Müller-Bahlke und Claus Veltmann. Halle 2013 (Kataloge der Franckeschen Stiftungen, 29), S. 167-179
    Jürgen Gröschl
 
 

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