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Straßburg als Schnittpunkt deutsch-französischer Soziologen: wissensgeschichtliche Perspektiven (1914-1948)

Applicant Dr. Cécile Rol
Subject Area Sociological Theory
Term from 2008 to 2010
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 64407206
 
Das Vorhaben Straßburg als Schnittpunkt deutsch-französischer Soziologien zu betrachtennimmt sich drei Punkte zum Ziel.a) Obschon die Universität Straßburg als Thema reichlich behandelt wurde, ist die Literaturlage über die Soziologie in Straßburg sehr dürftig. Diesem Mangel abzuhelfen ist unsere erste Zielsetzung. Es geht darum, den Rahmen ihrer Entstehung sowie ihrer kulturpolitischen Bedeutung für die deutsch-französischen Beziehungen zu beschreiben und erklären.b) Im Zentrum unserer Darstellung steht die Zeit von 1914 bis 1948, in der vier der markantesten Figuren des Faches berufen worden sind. G. Simmel (1914-18), M. Halbwachs (1919- 35), G. Gurvitch (1935-48) und H. Schelsky (1943-45) haben Straßburg eine wichtige institutionelle Bedeutung als strategische wissenschaftliche und kulturelle Festung der Soziologie gegeben. Ihre Aktualität zu betonen ist unser zweites Ziel. Denn zwischen diesen vier Soziologen besteht nicht nur eine geografische Kontinuität, sondern auch der gemeinsame Anspruch, eine soziologische Erkenntnistheorie zu entwickeln, deren Leitfäden von der Zwischenkriegszeit bis heute in Deutschland und Frankreich in der Diskussion stehen.c) Die Doppelkritik der Durkheim-Schule und der formalen Soziologie bildet hier einen einheitlichen theoretischen Kern. Die Frage einer – unbekannten – Straßburger Soziologieschule bleibt jedoch nach wie vor geöffnet. Zwischen Einheit und Vielheit, erlaubt ein Vergleich der Grundannahmen dieser Erkenntnistheorien, das wissenschaftliche Profil und die Bedeutung der Straßburger Soziologie zu verdeutlichen.
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