Project Details
Besatzer. Die "Russen" in Deutschland 1945 bis 1994
Applicant
Professorin Dr. Silke Satjukow
Subject Area
Modern and Contemporary History
Term
Funded in 2008
Project identifier
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 68973666
Fünf Jahrzehnte lang lebten auf dem Territorium Ostdeutschlands durchschnittlich eine halbe Million sowjetische Soldaten und Zivilbeschäftigte Haus an Haus mit der einheimischen Bevölkerung. Das Buch präsentiert eine Politik-, Wirtschafts- und Kulturgeschichte der Beziehungen zwischen Besatzern und Besetzten in der Sowjetischen Besatzungszone und in der DDR. Nachdem sich ein einführendes Kapitel dem Abzug dieser „Westgruppe" aus dem vereinigten Deutschland im Jahr 1994 und damit der Beendigung der Besatzung widmet, behandelt der folgende Abschnitt chronologisch die Zeit vom Einmarsch der Roten Armee 1945 bis Anfang der sechziger Jahre. Inhaltlich umfasst er die Phase der Besetzung, die Zeit politischer und territorialer Definitionen: Erwartungen und Erfahrungen unmittelbar bei Kriegsende, Konsolidierungsbemühungen ab 1947, der Volksaufstand von 1953, der Staatsvertrag (UdSSR-DDR) von 1955 sowie das Stationierungsabkommen von 1957 und schließlich der Bau der Mauer 1961 prägten diese ersten anderthalb Jahrzehnte. Kapitel drei hat die nachfolgenden drei Dezennien bis zum Ende der DDR zum Gegenstand; dieser Zeitraum wird als Phase der Besatzung charakterisiert. Es sind die Jahre der Ausformung pragmatischer und praktikabler Besatzungs-Formen, die erst während der achtziger Jahre infolge des Krieges in Afghanistan und der Infragestellungen durch „Glasnost" und „Perestroika" entscheidende Erosionen erfuhren. Mit dem Schlusskapitel wird die Phänomenologie dieser Besatzung unter dem Augenmerk einer Theorie wechselseitiger Grenzziehungen analysiert und synthetisiert. Hier werden die Prozesse und Regulative notwendiger „Kompromiss-Findungen vorgeführt und bewertet. Die Arbeit schließt mit Annäherungen an die Frage: ,Was bleibt' nach einem halben Jahrhundert geteilten Raumes und geteilter Zeit?
DFG Programme
Publication Grants